Donnerstag, 4. August 2011

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

In der vergangenen Woche habe ich mich rar gemacht. Dies hat einen einfachen und alles erklärenden Grund namens Umzug. Nachdem ich in den letzten Monaten viel rumgekommen bin, an verschiedenen Orten  und schließlich auch bei meinen Eltern gewohnt habe (was insgesamt auch eine sehr schöne und interessante Zeit war), sitze ich nun in meiner ersten ganz eigenen Wohnung und bin überglücklich.

Und der Umzug ist in meinem Fall noch nicht alles, ich bin auch ausgewandert. Ausgewandert in das nahe Ausland, nämlich in die Schweiz. Nach gründlichen Überlegungen, an welchem Ort und in welcher beruflichen Tätigkeit ich meine Zukunft sehe, habe ich mich dann für ein Jobangebot aus der Schweiz entschieden. Und auch jetzt freue ich mich neben den spannenden Herausforderungen im Berufseinstieg auch sehr darauf, eine neue Umgebung und ein anderes Land genau zu erkunden.

Bisher war ich immer, wenn ich an einem Ort neu angekommen bin, durch die ganzen neuen Eindrücke und voller Vorfreude auf das was kommt, in einem richtigen Höhenflug. Auch wenn ich der Prosa normalerweise näher als der Poesie stehe, nun ein Gedicht. Denn mein Lieblingsgedicht von Hermann Hesse passt im Moment ganz genau zu meiner Situation und Stimmungslage. 


Stufen

von Hermann Hesse

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in andre, neue Bindungen zu geben.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
an keinem wie an einer Heimat hängen,
der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen.

Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen Räumen jung entgegen senden,
des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...
wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!



Und nachdem ich meinen Ofen mit mehreren Tiefkühlpizzen eingeweiht habe, wurde heute zum ersten Mal richtig gekocht. Da nochmals eine Megazucchini-Lieferung aus dem Gemüsegarten meiner Eltern kam, gab es diesmal gefüllte Zucchini. In irgendeiner Zeitschrift hatte ich ein leckeres Bild gesehen (kann mich aber nur noch an die Zucchiniringe und Karotten erinnern) und Zucchini "in diesem Style" habe ich daher heute selbst gemacht:

Gefüllte Zucchiniringe

für 2 Portionen

700 g Zucchini 
1 Karotte (ca. 120 g)
1 Schalotte
50 g Gruyère
Salz
Pfeffer

Den Ofen auf 180°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Die Zucchini waschen und in 3,5 cm dicke Stücke schneiden. Diese Stücke anschließend aushöhlen und dabei einen Rand von 0,5-1 cm lassen. Das Fruchtfleisch in eine Schüssel geben und mit einer Gabel oder einem Pürierstab zerkleinern. Die Karotten waschen, raspeln und ebenfalls in die Schüssel geben. Die Schalotte in kleine Stücke schneiden, den Gruyère raspeln und mit der Zucchini-Karotten-Masse vermengen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die Zucchiniringe auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Die Füllung in die Ringe geben und alles ca. 35 Minuten backen.
Anmerkung: Das Gemüse hat so noch Biss (es wurde ja nicht vorgekocht).

10 Kommentare:

  1. Hmmm, lecker sieht das aus!
    Wohin genau hat es dich denn verschlagen?
    Ich wünsche dir auf jeden Fall einen gutes Start ins neue Leben!Ich hoffe, der Anfang fällt dir leicht, dass mit dem Job alles gut hinhaut und du schnell liebe Menschen kennen lernst!

    Liebe Grüße
    Gourmande

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  2. Danke für die netten Wünsche, Gourmande! Es geht nach Zürich :-)

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  3. Alles Gute für dich in deinem neuen Job und in der neuen Stadt :-)

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  4. Hey Sarah,
    auch von mir alles Gute, ich hoffe Du lebst Dich im neuen Job und in der neuen Stadt gut ein :-) Das ist schon eine aufregende Zeit, erlebe es ja selber gerade ein bisschen ähnlich... aber auf jeden Fall auch spannend, und wie Du schon schreibst: "Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne"!
    Liebe Grüße, Kirsten

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  5. Nochmal Danke für die netten Kommentare, Maja und Kirsten!

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  6. Na dann willkommen in der Schweiz, seit diesem Post ist zwar fast einen Monat vergangen. Zeit um dich einzuleben :-)
    Grüessli
    Irene

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  7. Das von dir zu hören freut mich ganz besonders, Irene, danke! Ich habe mich auch schon ganz gut eingelebt, nun bin ich sehr gespannt auf die Arbeit.

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  8. Liebe Sarah,

    das sieht Super aus, dass kommt auf mein Buffet für die Konfi meiner Tochter, da ist Fingerfood angesagt ;o)

    Lg Kerstin

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  9. Hallo Kerstin,

    danke. Ich weiss nicht, ob die Zucchiniringe so gut für Fingerfood geeignet sind, da sie auseinanderfallen können ... wenn du es trotzdem versuchst, bin ich auf einen Bericht gespannt ;-)

    Grüsse,
    Sarah

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  10. Oh, das hört sich aber verdammt lecker an :) Da bekommt man ja glatt Hunger.
    Ich arbeite seit einigen Jahren in einem Pflegeheim in der Küche. Ich glaube dieses Gericht werde ich mal nachkochen für meine Bewohner. Zum Glück haben sind wir eher eine kleine Einrichtung, sodass man da auch mal ausgefallenere gerichte kochen kann :)
    Insgesamt mag ich diese Seite sehr und werde bestimmt noch öfter hier vorbeischauen! Schön :)

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