Sonntag, 6. Juli 2014

Die neue Einfachheit - am Beispiel von Tomatensalat

Ich habe das Gefühl, dass je einfacher ich lebe, desto intensiver lebe ich. Ganz klar wird mir das beim Laufen: bewege ich meinen Körper und bin an der Natur, fühle ich mich lebendiger als bei irgendeiner anderen Tätigkeit. Danach eine selbstgekochte Mahlzeit. Und ab und zu die Gesellschaft von interessanten Leuten und guten Freunden - ab und zu die Einsamkeit und ein gutes Buch. Braucht es wirklich so viel mehr? Die mindestens acht Stunden täglich vor einem Bildschirm tauchen in diesem Lebensentwurf jedenfalls nicht auf. Auch nicht, um mir von meinem Gehalt Dinge zu kaufen, die mein Leben noch komplizierter machen und mir Zeit für die einfachen Tätigkeiten rauben.

Folglich komme ich zu dem Schluss, dass unser Leben nicht mehr komplizierter werden muss - in sämtlichen Bereichen. Es stört mich, dass praktisch jeder Kaufentscheidung, die ich als Konsument treffe, ein nicht mehr nachvollziehbarer Handelsstrom zu Grunde liegt, aber sehr wahrscheinlich doch am anderen Ende der Welt jemand dafür ausgebeutet wurde, dass ich eine bestimmte Ware kaufe. Intransparenz als Folge dieser Komplexität ist das Schlagwort. Und das beginnt schon bei den Lebensmitteln. Leider. Denn diese werden sicher nicht besser davon, wenn sie ein Mal um die halbe Welt gekarrt wurden. Und insbesondere beim Essen gilt nach wie vor der so oft gemachte Kommentar: "Einfaches kann so gut sein".


Ein  im wahrsten Sinne des Wortes einfaches Beispiel dafür ist Tomatensalat. Grundlegend dafür sind schlichtweg aromatische Tomaten. Nicht die halbreifen Gewächshaustomaten, die von irgendwoher kommen und nach nichts schmecken und mehr Spritzmittel als Vitamine enthalten ... Sonnengereifte, frisch geerntete Tomaten hingegen können wie der Inbegriff des Sommers schmecken.
Abgesehen davon kommen in meinen Tomatensalat noch fein gehackte Schalotten, etwas Basilikum. Und natürlich ein passendes Dressing, aus ebenfalls guten Zutaten (auf dessen Bedeutung ich ja schon mehrfach hingewiesen habe). Und wenn das spezielle Rezept erschreckend einfach klingen mag, in diesem Sinne, hier ist es:


Tomatensalat

für 2 Personen

500 g Tomaten (Hauptsache aromatisch, Strauchtomaten eignen sich genauso wie Kirschtomaten)
1 Schalotte
ca. 8 Blätter Basilikum

1 EL Öl
1 EL Balsamico-Essig
1 TL Dijon-Senf
1 TL Honig
Salz
frisch gemahlener Pfeffer

Die Tomaten waschen und schneiden (ich habe Kirschtomaten genommen und diese halbiert). Die Schalotte ganz fein hacken. Die Basilikumblätter in feine Streifen schneiden.
Die Zutaten für das Dressing vermengen. Tomaten und Schalotten mit dem Dressing vorsichtig verrühren. Den Salat mit dem Basilikum bestreut servieren.

14 Kommentare:

  1. jaaa, genial!
    warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?
    tomatensalat mochte ich schon, da war ich noch gar kein freund von gesunder kost....
    aromatisch müssen sie sein, da hast du recht, das ist sehr wichtig.
    herrlich! ich glaube, ich mache mir direkt auch einen :-D
    liebe grüße und schönen restsonntag!
    em

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    1. Ich hoffe, du hast deinen Salat ebensosehr genossen!

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  2. Einfach lecker.
    Ich bin da voll auf deiner Seite.

    LG
    Christina

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  3. Liebe Sarah,
    da muss ich dir vollkommen recht geben, vor lauter komplizierten Dingen sieht man oft die Schönheit der einfachen nicht und gerade beim Kochen sucht man häufig nach *der einen, besonderen* Zutat, die es aber oft gar nicht braucht, wenn man sich einfach mal auf den Geschmack guter Produkte fokussiert.

    Vielen Dank für diesen Artikel!
    <3-lichst,
    Kristina

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  4. Lecker! Mir genügt auch schon ein Tomatensalat und ich bin happy. Aber ab und an, mag ich dann doch auch gerne etwas komplizierteres, für das ich mehrere Stunden in der Küche stehen muss. Das hat auf mich eine entspannende Wirkung.... ;-)

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    1. Auch das verstehe ich sehr gut. Ich sag auch immer, dass ich meine Kreativität gerne in der Küche auslebe und da dann auch Zeit verbringe. Allerdings musste ich diesen Artikel gegen Verkomplizierung und Intransparenz in allen Lebensbereichen auch mal loswerden, und dafür hat sich der Tomatensalat angeboten ;-)

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  5. Mir gings am Wochenende mal wieder genau so. Ich habe einen Tomatensalat gemacht, der sooo lecker war und ich wunderte mich die ganze Zeit, weil ich eigentlich nix anders gemacht hatte. Es waren halt die (guten) Tomaten, mehr nicht. Und bei Tomaten wird das besonders deutlich, finde ich.

    Liebe Grüße, Christina

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    1. Ja, die Tomaten fand ich auch das perfekte Beispiel für meine Botschaft.

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  6. Ich liebe das!!! Je einfacher und besser die Zutaten, desto lieber!
    LG, Petra

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    1. Wie schön, dass ich hier so viel Zuspruch erfahre.

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  7. Einfach und lecker, so soll es sein - ein gutes Rezept. Und wenn man Produkte kauft und nutzt, wenn sie gerade Saison haben und eben nicht zur Erdbeere im Dezember greift, kann man sich auch auf Leckerbissen verlassen!

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    1. Genau, die Erdbeeren im Dezember sind einfach das perfekte Gegenbeispiel. Gestern bin ich beim Wandern an Mengen von Sträuchern mit reifen Beeren vorbeigegangen, das war so schön die zu sehen. Jetzt ist Beerenzeit hier, nicht im Winter.

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