Mittwoch, 7. Januar 2015

Über mein erstes Jahr als Vegetarierin - und eine vegane Testphase, die jetzt startet

Seit dem Jahr 2014 bin ich nun offiziell Vegetarierin. Nach 3 Monaten gab's ein Resumée, nach dem Meilenstein des ersten Jahres gibt's nochmals einen kurzen Lagebericht. Mit der Betonung auf kurz, denn die Lage ist schnell zusammengefasst: Mich komplett vegetarisch zu ernähren war eine super Entscheidung, mit der ich mich nach wie vor gut fühle. Ich habe Fleisch- oder Fischprodukte niemals vermisst und hatte so auch nie das Bedürnis, vegetarische Ersatzprodukte auszuprobieren. Viel mehr habe ich es genossen, mich durch gesunde Gemüsegerichte zu kochen, anstatt zu denken "wegen dem Eisen und den Proteinen sollte ich unbedingt mal wieder ein Stück Fleisch zu mir nehmen". Also wirklich kein Opfer für mich, auf Fleisch zu verzichten.


Mehr als satt wurde ich auch überall als Vegetarierin, auch wenn ich das ganze Jahr so oft erstaunt war, wie wenig Auswahl man als Vegetarier auf Speisekarten hat. Vielerorts ist fleischlastige Kost halt doch noch Standard. Wegen der Auswahlmöglichkeiten stört mich das wenig, da ich der Meinung bin, da wir eh viel zu oft viel zu viele Wahlmöglichkeiten haben, womit wir durch den Entscheidungsprozess sinnlos Zeit und Energie verschwenden. Die Auswahl auf der Speisekarte im Restaurant geht also schneller und das ist ein Vorteil ;-) Auf der anderen Seite rege ich mich einfach ab und zu sehr auf, wenn Leute Fleisch essen, ganz ohne zu hinterfragen, wo das denn herkommt. Zu diesem Thema habe ich mich auch auf die ein oder andere Diskussion eingelassen. Auch die Frage, warum ich denn zur Vegetarierin mutiert bin, habe ich oft und ausführlich beantwortet. Dabei habe ich immer versucht, meinem Gegenüber nicht auf den Schlips zu treten, sondern sachlich meine Motivation zu erklären. Sobald ich gemerkt habe, dass sich jemand Gedanken macht, woher er sein Fleisch bezieht, fand ich das immer sehr gut und halte den moderaten Fleischkonsum in diesem Falle auch keinesfalls für verwerflich. Und erstaunlich viele Leute machen sich Gedanken, so mein positives Fazit zu diesem Punkt nach einigen Gesprächen.

Und nun zurück zu meinem eigenen Konsumentenverhalten, bei dem ich ja ansetzen will: Auch durch die Feststellung, dass ich mich durch vegetarische Ernährung noch lange nicht unabhängig von industrieller Massentierhaltung mache (siehe meine Gedanken zum Film "more than honey"), finde ich, dass diese Lebensweise einen Schritt in die richtige Richtung darstellt. Und mir geht es aus viele Gründen (hier erläutert) sehr gut mit diesem Entscheid. Zudem setze ich mich auch gerne für Bewegung in einem meiner Meinung nach nötigen gesellschaftlichen Undenkprozess hin zu fleischärmerer Ernährung ein und spreche über meine Motivation. Viel wichtiger als Radikalität ist mir in jedem Falle aber ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln allgemein, also der Bezug möglichst regionaler, saisonaler und unbehandelter Lebensmittel. Sprich, bei genauerer Betrachtung komme ich zu dem Schluss, dass das Thema vegetarische Ernährung schlecht von dem Thema bewusstes Konsumentenverhalten separiert werden kann.

Und nun nochwas Aktuelles: Da ich auch öfters mit dem Thema vegane Ernährung in Berührung gekommen bin (ein riesen Trend, wenn man in den Mediun genau hinhört und der These Glauben schenkt), will ich diese Ernährungsweise endlich mal für eine längere Zeit (mindestens zwei Wochen am Stück) ausprobieren. Ab heute bin ich dabei, da es nie einen ganz optimalen Zeitpunkt geben wird. Dabei werde ich für mich immer vegan kochen, aber auswärts durchaus eine Ausnahme machen, sofern es sich nicht vermeiden lässt (aber nur unter der Bedingung). Offizielle Veganerin bin ich aber noch lange nicht ;-) Aber motiviert und gespannt auf neue Erfahrungen!

10 Kommentare:

  1. wow, das finde ich super!!! ich esse schon einige jahre kein fleisch, keine wurst, allerdings abundan eier, die ich auch für den kuchen verwende, ich esse sehr viel quark und käse, vermisse überhaupt keine wurst, keine fleischgerichte!!!
    ich bin auf deine erfahrungen gespannt!!! liebe grüße von angie

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    1. Ja, das bin ich auch. Der Verzicht auf Käse stellt für mich im Gegensatz auch mehr eine Herausforderung dar und die Eier zum Backen benutze ich genau wie du sehr gerne.

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  2. Sehr interessant deine Erfahrungen zu lesen :) Ich bin ja kurz nach dir "vegetarisch" geworden, wenn ich mich recht entsinne, und habe ähnliche Erfahrungen gemacht. (Die Anführungszeichen stehen da bewusst, es gibt ja sehr selten mal Ausnahmen bei mir.) Die kleinere Auswahl beim auswärts essen finde ich meistens auch sehr erfrischend und angenehm ;) Ich bin gespannt wie es dir mit der veganen Ernährung gehen wird. Mehrere Wochen komplett ohne guten Käse stell ich mir gerade schwierig vor, aber ist natürlich auch eine Gewöhnungsfrage.
    Ich bin gespannt und wünsch dir viel Erfolg! Falls man das so sagen kann. Interessante Erfahrungen auf jeden Fall :)
    Liebe Grüße,
    Carla

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    1. Jaja der Käse ... bin gespannt, ob ich mich daran gewöhne. Werde dann berichten! Ja, Erfolgswünsche kann ich für das Experiment gebrauchen, dass ich eben mindestens 2 Wochen durchhalte.

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  3. hej - find ich gut :-)
    liebe grüße,
    sandra

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    1. Ja. Und deine veganen Kuchentipss hab ich nicht vergessen :-)

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  4. Super das du dich mit dem vegetarischen Lebensstil wohl fühlst. Ich war 3 Jahre Vegetarierin bevor ich nach und nach immer mehr tierische Produkte weg gelassen haben. Mittlerweile bin ich zu 99% Vegan. Den einen Prozent behalte ich mir bei, weil ich sehr selten doch noch mal einen Geburtstagskuchen esse der nicht vegan ist. Damit fahre ich gut und fühle mich wohl. Ich denke man muss einfach den besten Weg für sich finden. Ich bin gespannt wie es dir gehen wird und wünsche dir viel Erfolg. Den Käse vermisse übrigens gar nicht mehr, im Gegenteil, als ich ihn mal wieder probiert hatte, fand ich ihn viel zu intensiv würzig, fettig und schwer im Magen. Der Körper stellt sich da schnell um;)
    Liebe Grüsse,
    Krisi

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    1. Also das mit den 99% klingt total plausibel für mich. Ich würde mir wohl auch etwas mehr als 1% lassen, sollte vegan für mich auf Dauer eine Option sein. Genau aus dem Grund - ist irgendwie total schade, wenn man kaum mehr einen selbstgebackenen Kuchen von jemand essen kann.
      Auf meine Erfahrungen bin ich auch gespannt!

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  5. Ich bin über bloglovin auf deinen Blog gestoßen, da ich zurZeit mal wieder :o) über Vegetarismus nachdenke.
    Ich hab es schon einmal 3 Monate durchgehalten und denk ich könnte es nun auch RICHTIG *durchziehen*....ich finde deine Konsequenz bewundernswert, Hut ab, vegan...wäre für mich...heftig...ohne Käse...geht gar nicht....
    DIR wünsche ich viel Erfolg und Spaß bei deinem neuen Projekt
    Liebe Grüße
    Gabi

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    1. Liebe Gabi,
      für mich ist das mit dem Vegetarier sein ja von Anfang an kein wirkliches "Opfer" gewesen, da ich Fleisch einfach nie besonders gemocht habe.
      Vegan ist, du sprichst es an, wegen dem Käse, schon eine ganz andere Kategorie für mich. Aber ich beschäftige mich derzeit gerne damit.
      Und ich will ja bei diesen ganzen Diskussionen gar nicht zu radikal anti-fleisch klingen. Ich finde es einfach gut, wenn sich jemand mit dem Thema auseinandersetzt und bewussten Fleischkonsum auch in Ordnung.
      Grüsse,
      Sarah

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