Montag, 16. Juni 2025

Im Kräuterglück: Gundermann-Schoko-Joghurt


Der Gundermann, auch als Gundelrebe bekannt, wird auch Erd-Efeu genannt, weil die Pflanze am Boden kriecht und sich erst in der Blüte von etwa April bis Juli aufrichtet. Die Triebe stehen dann kerzengerade nach oben, bevor sich die Pflanze senkt und wieder zu einer kriechenden Pflanze wird. 

Die Pflanze gehört zur Familie der Lippenblütler, zu der auch Basilikum, Lavendel Salbei und Minze gehören. Allesamt riechen und schmecken sie sehr aromatisch u.a. durch ihre enthaltenen ätherischen Öle.

Sie ist eine tolle Würzpflanze, die man sowie für herzhafte als auch für süße Speisen verwenden kann. Der Geruch ist sehr ziemlich intensiv und wird unterschiedlich beschrieben wie harzig oder minzig. Manche Menschen erinnert er auch an Lakritz oder sogar Schafstall.


Gundermann-Schoko-Joghurt

für 4 Portionen

1 Handvoll Gundermannblätter- und blüten
100 g geraspelte Schokolade
400 g Joghurt nach Wahl (bei mir Kokosjoghurt)
etwas Ahornsirup
1 Handvoll geröstete Mandeln oder andere Nüsse
1 Prise Zimt

Den Gundermann klein schneiden.
Den Joghurt mit geraspelter Schokolade (einen Teil für die Deko auf der Seite lassen) mit
dem gehackten Gundermann verrühren. 
Den Zimt dazugeben und mit Ahornsirup süßen.

Die Masse zugedeckt ein paar Stunden ziehen lassen, damit sich die Aromen ausbreiten können.

Zum Schluss den Joghurt mit Gundermannblüten, Nüssen, Zimt und Schokolade garnieren.

Ich habe kleine Gundermannblättchen auf einer Seite mit Kuvertüre bestrichen, trocknen lassen und ebenfalls auf den Joghurt zur der Deko gegeben.

Samstag, 7. Juni 2025

Ayurvedisches Granola

Ich habe eigentlich immer selbstgemachtes Müsli zuhause. Mein Klassiker ist das Quinoa-Kokos-Cranberry-Granola. Im vergangenen Jahr hat mir ein Gast ein Rezept für ein Ayurvedisches Granola mitgebracht. Ich hatte das Rezept erst verlegt, habe es aber glücklicherweise wiedergefunden und zubereitet. Ich finde es durch die Gewürze auch sehr besonders, und ich mag  das Rezept, weil das Granola nicht ganz so süß ist. Diese Variante wird es wieder geben!

Das Rezept, das ich hatte, ist mit Mengenangaben in Tassen. Ich hab in Gramm umgerechnet und hier mein Ergebnis (ich bin froh, dass das Rezept nun verbloggt ist, dass ich es nicht mehr verlegen kann ;-) )

 

Ayurvedisches Granola

50 g Kokosöl
75 g Ahornsirup
1 Prise gem. Ingwer
1. Prise gem. Kardamom
1 Prise gem. Pfeffer
1/2 TL gem. Zimt
1/2 TL gem. Kurkuma
200 g Haferflocken
insgesamt 160 g Walnüsse, Mandeln und/oder Cashewkerne

Den Ofen auf 170°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
Kokosöl, Ahornsirup und die Gewürze in einen Topf geben und erhitzen. Die anderen Zutaten in eine Schüssel geben und mit der Kokosöl-Ahornsirup-Mischung vermengen.
Alles auf ein Backblech geben und im Ofen ca. 20 Minuten backen, zwischendurch 1-2 Mal umrühren.

Mittwoch, 21. Mai 2025

Im Kräuterglück: Fichtenbutter - ganzjährig genießbar


Es ist ja ein großer Trend. Der essbare Weihnachtsbaum. Man liest und hört es überall.
Auch ich habe Rezepte mit Fichte getestet. Allerdings habe ich frische Fichtenzweige im Wald gesammelt. Die Fichtenbutter, die ich hier vorstelle schmeckt waldig, harzig, etwas würzig, zitronig und sehr lecker. Die gute Nachricht ist, wir können sie nicht nur vom ausgedienten Weihnachtsbaum (wenn er nicht behandelt wurde) oder von den herrlichen Fichtenwipfeln im Mai herstellen, sondern die Fichtennadeln stehen uns das ganze Jahr zur Verfügung.
Dann zuerst mal zur Fichte. Es ist ja immer das Wichtigste, dass wir sicher sind, was wir
sammeln.
"Die Fichte sticht, alle Anderen nicht", das ist schon das erste Erkennungszeichen. Die Nadeln der Fichte sind rund, spitz und um die braunen Äste angeordnet. Und ein weiteres Erkennungszeichen ist, dass die Zapfen der Fichte immer nach unten hängen.
Wichtig ist, dass man nicht die giftige Eibe erwischt. Sie hat auch spitze, aber sehr weiche biegsame Nadeln. Die Zweige der Eibe sind grün und sie hat keine Zapfen.


Fichtenbutter

250 g Butter 
2-3 EL frische Fichtennadeln
1 Prise Salz
Zitronenschalenabrieb

Die Butter aus dem Kühlschrank nehmend und etwas anwärmen lassen, damit die Fichtennadeln leichter untergehoben werden können

Die Fichtennadeln sehr fein schneiden.

Die feine geschnittenen Nadeln nun unter die Butter heben. 
Eine Prise Salz dazu und optional noch 1/2 EL abgeriebene Zitronenschale.

In ein Glas füllen und im Kühlschrank einen Tag durchziehen lassen.

Schmeckt super lecker auf getoastetem Brot.


Erwähnen möchte ich noch zwei wertvollen Inhaltsstoffe und Wirkungen der Fichte:

-    die enthaltenen ätherischen Öle wirken durchblutungsfördernd und wirken antioxidativ

-     Vitamin C beugt Erkältungen und Infektionen vor

Freitag, 25. April 2025

Im Kräuterglück: Löwenzahn-Zitronen-Marmelade

Schon viele Jahre stelle ich im Frühling Löwenzahn-Gelee her. Es gehört schon dazu und das Sammeln auf der Wiese ist bereits ein Erlebnis. Ich muss zugeben, etwas mühsam ist es, die gelben Blütenblätter vom Grün der Blüte zu trennen. Eine abendfüllende Arbeit, aber es lohnt sich. Im letzten Jahr habe ich das erste Mal Löwenzahn-Zitronen-Marmelade hergestellt und auch die ist der Renner bei der Familie und den Gästen der Black Forest Lodge.

Löwenzahn-Zitronen-Marmelade

                            500 g aufgeblühte Löwenzahnblüten (ergibt ca. 280 g Blütenblätter) 
2 Liter Wasser
Orangensaft (ca. 700 ml)
4 EL Biozitronensaft
4 Biozitronen
3 Päckchen Gelierzucker 1:2

Löwenzahnblüten sammeln, auf einem Backblech oder Tablett ausbreiten, damit die kleinen schwarzen Käfer in die Freiheit entfliehen können.
 Währenddessen schließen sich die Blüten. Nun drückt man die Blütenblätter zusammen, schneidet mit dem Messer am unteren Teil der Blüte den Boden ab und wenn man es gut erwischt, kann man das Grün wie ein kleines Mäntelchen abziehen.
Die Blüten nicht waschen, da sonst die aromagebenden Pollen verloren gehen würden.

Ausgezupfte Löwenzahnblüten in einen großen Topf geben, Zitronensaft und 2 Liter kaltes Wasser hinzufügen und 60 Minuten ziehen lassen.

Die Zitronen heiß abwaschen, achteln und ebenfalls in den Topf geben, aufkochen und 10 Minuten köcheln lassen.

12 Stunden ziehen lassen. Die Masse abwiegen und mit Orangensaft auffüllen, damit ein Gesamtgewicht von 3000 g erreicht ist.

Einen Teil (ca. 10%) der Blütenblätter entnehmen.
Den Rest der Masse fein pürieren und dann die entnommenen Blütenblätter wieder dazu geben.
So kann man bei der fertigen Marmelade die Blütenstruktur erkennen.

Den Gelierzucker einrühren und unter Rühren aufkochen lassen und 4 Minuten (oder nach Angabe auf der Packung des Gelierzuckers) sprudelnd kochen lassen.

In heiß ausgespülte Gläser füllen und sofort verschließen. 

Samstag, 19. April 2025

Im Kräuterglück: Bärlauchsuppe

Der Schweizer Kräuter-Pfarrer Johann Künzle  sagte: "Wohl kein anderes Kraut der Erde ist so wirksam zur Reinigung von Magen, Darm und Blut wie Bärlauch". Das dürfen wir uns zu Herzen nehmen. Der Bärlauch ist ja auch wirklich genial. Man kann alle Teile des Bärlauchs in jedem Stadium essen. Erst kommen die Blätter, bald bilden sich auch die Knospen, die herrlichen weißen Sternblüten, die knackigen Früchte und sogar die Zwiebel wäre essbar. Wobei wir ja den Bärlauch nicht ausrotten wollen.

Vorsichtig müssen wir beim Ernten sein, denn es gibt durchaus giftige Verwechslungspartner. Also nur ernten, wenn ihr absolut sicher seid, dass es sich um den Bärlauch handelt. Auf alle Bestimmungsmerkmale achten:

  • die Blätter sind auf der Vorderseite glänzend, auf der Unterseite matt
  • aus der Zwiebel wachsen mehrere einzelne, lang gestielte Blätter
  • die Blätter haben eine starke Mittelrippe auf der Blattunterseite die beim Knicken kracht

Bärlauchsuppe

für 4 Portionen

150 g Bärlauch
2 Zwiebeln
1 Möhre
1 Stück Sellerie
1 Stange Lauch 
2 Kartoffeln
2 Knoblauchzehen
600 ml Gemüsebrühe
200 ml Weißwein trocken
250 ml Sahne
1 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer
Muskatnuss

Die Zwiebeln und den Knoblauch fein würfeln. Erst die Zwiebeln im Olivenöl goldbraun andünsten und später den Knoblauch bei schwacher Hitze kurz mitdünsten.

Das Suppengemüse und die Kartoffeln ebenfalls würfeln und dazugeben.
Mit der Gemüsebrühe und dem Wein ablöschen und 10 Minuten köcheln lassen bis die Kartoffeln weich sind.

Einige schöne Bärlauchblätter und wenn vorhanden auch Bärlauchknospen zurücklegen. Restlichen Bärlauch mit dem Messer grob zerkleinern.

Die Sahne steif schlagen.
Den Bärlauch und die Hälfte der Schlagsahne in die Suppe geben und mit dem Pürierstab kräftig aufschlagen. Anschließen mit Pfeffer, Salz und Muskat abschmecken.

Die Suppe auf den Tellern verteilen, einen Sahnetupfer in die Mitte geben, jeweils eines von den zurückgelegten Bärlauchblättern verzieren und sofort servieren.