Sonntag, 28. Dezember 2014

Best of 2014

Mittlerweile ist es Tradition, das Jahr an dieser Stelle in Form eines Jahresrückblicks kulinarisch Revue passieren zu lassen. In gewohnter Manier:


Das Geschmackshighlight:
Eindeutig der Avocado-Schoko-Pudding. Ich erinnere mich noch daran, als ich ihn das erste Mal probiert habe. Urteil: Der beste Pudding ever. Auch wenn es kein Pudding im herkömmlichen Sinne ist. Mit Avocado, roh und vegan. Mich hat er aber so begeistert, dass er auch das Dessert des Jahres wurde und ich ihn so ziemlich jedem Gast vorgesetzt habe, der bei mir zum Essen da war.


Die kulinarische Neuentdeckung:
Nicht dass ich Avoados zu Beginn des Jahres nicht schon gekannt hätte, aber im Laufe dieses Jahres habe ich noch ganz viele neue Seiten dieser tollen Frucht kennen gelernt, weshalb die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten der Avocado für mich die größte Neuentdeckung des Jahres darstellen: Neben dem eben gelobten Pudding gab's auch Kuchen und Salatdressing. Und in Form von Brotaufstrich und -füllung sowie Guacamole liebe ich sie sowieso.

Am meisten wiederholt:
Da ich den Avocado-Schoko-Pudding bereits genannt habe und unter dieser Überschrift auch gerne eine richtige Hauptspeise nenne, kommen hier die Reisnudeln mit Mandel-Curry-Sauce nach meiner Yoga-Muße Tara Stiles zum Zuge. Die Reisnudeln (mit denen ich zuvor noch nie selbst gekocht hatte) in Verbindung mit einer Sauce aus Kokosmilch, Mandelbutter, Curry und Paprika haben es mir wirklich angetan, sodass es dieses vegane Pastagericht im vergangenen Jahr öfters als irgendein anderes Hauptgericht gab bei mir.

Die grösste Sauerei in der Küche:
Diese kann eindeutig mit dem Erwerb der Ravioli-Klappform und der Eigenherstellung dieser Pastasorte in Verbindung gebracht werden. Richtig rund ging's vor allem beim Kochen der Basilikum-Ziegenkäse-Ravioli, da neben dem Pastateig und der Füllung auch noch eine Gemüse-Sahne-Sauce gemacht werden muss. Ein Aufwand, der sich aber gelohnt hat - das steht außer Frage.

Grösste Überraschung:
Dass es so einfach geht, wirklich gut schmeckende Schokolade selbst herzustellen, hat mich in Erstaunen versetzt. Hier geht's den Blogbeitrag. Vegan und zuckerfrei ist sie obendrein. Somit gesünder als gekaufte Schokolade und man weiss ganz genau, was drin ist. Dank sei Attila Hildmann und Carla, die das Nachmachen durch ihre eigenen Versuche beschleunigt hat.

Grösste Enttäuschung (kein "best of" ich weiss, sondern ein "worst of"):
Es mag am direkten Vergleich mit der eben beschriebenen, dunklen Schokolade gelegen haben, aber von der selbstgemachten, weißen Schokolade war ich enttäuscht. Nicht, dass sie irgendwie ungenießbar oder schlecht war, aber eben im Vergleich mit gekaufter (guter) weißer Schokolade und vor allem mit der selbstgemachten dunklen. Aber in richtige Schokolade gehört ja eh Kakaopulver. Und die passende Lebensweisheit: Direkte Vergleiche machen unglücklich und hohe Erwartungen können nur enttäuscht werden :-)

Das schönste Foto:
Die Entscheidung fiel mir schwer zwischen dem sommerlichen Tomatensalat und dem Cheesecake. Aber die süßen Versuchungen sind schwer zu toppen (auch direkt nach den Weihnachtsfeiertagen sage ich das noch), daher:


Das schlimmste Foto:
Auch wenn ich bei der Auswahl der Bilder im Vergleich zu vor ein paar Jahren sehr viel pingeliger geworden bin und die Qualität der publizierten Bilder besser geworden ist, nicht alle Bilder sind wirklich toll. Und so manches immer noch schlimm, wie dieses hier. Ich hoffe, dass das Bild nicht so kontraproduktiv aufgenommen wurde, dass ich das eigentliche Ziel nicht verfehlt habe, Werbung für die tollen Wintergemüsesorten Chicorée und Maronen zu machen.

Hat die meisten Nerven gekostet:
Es gibt da so ein paar Kandidaten wie der Pizzateig und Kartoffelgratin, bei denen ich "mein" perfektes Rezept noch nicht ausfindig machen konnte, obwohl ich mich auch im Jahr 2014 mehrfach daran versucht habe.

Der grösste Lerneffekt:
Viel mitgenommen habe ich bei meinem Experiment,
Schokomuffins in vier verschiedenen Teigkombinationen zu backen. Welche Variante im Direktvergleich am besten abgeschnitten hat, könnt ihr hier nachlesen.


Am beliebtesten bei anderen:
Die beliebtesten im Jahr 2014 veröffentlichten Rezepte bei euch sind:
Salat mit Süßkartoffeln und Kichererbsen 

Zudem habe ich dieses Jahr zwei Kulinarische Rätsel mit Gewinnspiel hier aufgeschaltet, was großen Spaß gemacht hat. An ein paar wenigen Blogevents habe ich auch teilgenommen, immerhin. Ich hoffe, daran in 2015 anschließen zu können. Zu meinen Vorhaben für das kommende Jahr werde ich in einem separaten Beitrag berichten. Dieser Rückblick ist ja schon lange genug. Ausblick folgt also. 

Sonntag, 21. Dezember 2014

Lebkuchen: -herzen, -sterne-, -engel, -bäume

Die Weihnachtsstimmung und Backlaune hält an in meinem Hause, weshalb ich auch dieses Wochenende fleißig gebacken und Geschenke verpackt habe. Darunter unter anderem Plätzchentüten mit Lebkuchen. Da ich von der letztwöchigen Backaktion noch einiges an Margarine im Kühlschrank hatte, war ich auf der Suche nach einem Rezept mit Verwendung dafür und bin anstatt beim klassischen Ausstechplätzchenteig bei Donna Hay's Lebkuchenteig gelandet. Der besteht anstatt weißen Zucker aus braunem Zucker sowie Zuckerrübensirup (bei mir Ahornsirup). Das sorgt für einen wunderbar karamelligen Geschmack. Zudem wird an Gewürzen viel Ingwer verwendet. Deshalb heißen die Plätzchen im Original auch "Gingerbread Men". Da ich in meiner reichhaltigen Ausstechformen-Sammlung so ziemlich alles AUSSER Männchen finden konnte, gab's bei mir eben Engel, Sterne, Tannenbäume und Herzen.


Zunächst erschien mir der Teig relativ klebrig, das Ausrollen und Ausstechen hat mit ein wenig Mehl aber bestens geklappt. Eigentlch wollte ich die Plätzchen ja so richtig schön mit filiganen Mustern verzieren (ungefähr wie hier), was ich dann aber in Ermangelung eines Spritzbeutels, sowie genug Feinmotorik und Geduld bald aufgegeben habe. Das wird wohl ein Projekt für das nächste Jahr werden, denn der Teig ist echt gut.


Das Rezept unten ist meine Abwandlung von Donna Hay's Rezept aus dem Backbuch "Modern Classics Süß".


Lebkuchen

Zutaten für den Teig:
125  weiche Margarine (oder Butter)
80 g Rohrzucker
190 g Ahornsirup
340 g Mehl
2 TL gemahlener Ingwer
1 TL Lebkuchengewürz
1 Prise Salz
1 TL Natron

Zutaten für die Glasur:
Puderzucker
Zitronensaft

Die Butter mit dem Zucker schaumig schlagen. Die restlichen Zutaten für den Teig hinzugeben und alles gut verrühren. Den Teig in Frischhaltefolie eingewickelt mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Anschließend auf einer bemehlten Arbeitsfläche 3-4mm dick ausrollen. Die gewünschten Plätzchenformen ausstechen. Alles bei 180°C (Ober- und Unterhitze) ca. 8-10 Minuten backen (evtl. auch etwas kürzer, je nach Dicke der Plätzchen). Die Plätzchen nach Belieben mit einer Glasur aus Puderzucker und Zitronensaft dekorieren.

Sonntag, 14. Dezember 2014

Marzipan-Cranberry-Stückchen

Trotz des üblichen Vorweihnachtsstresses und sonstigen Bürden (viel los bei der Arbeit, Umzugsvorbereitungen) bin ich gerade so richtig in Backlaune und nehme mir sehr gerne Zeit zum Plätzchen backen. Und ich freu mich auch richtig, dass ich auch heute gebacken habe. Denn ...


Dazu kam es heute insbesondere, da ich zur Teilnahme an der Challenge "Green Christmas mit Alpro" eingeladen wurde. Dies geht mit einem eigens kreierten, rein pflanzlichen Weihnachtsrezept einher. Da vegan backen bei mir bekanntlich bereits ein Thema ist (sofern nicht bekannt: hier entlang), konnte ich es nicht lassen, die Herausforderung anzunehmen, und ein veganes Plätzchenrezept zu backen. Trotz einer etwas knappen Deadline, die nämlich morgen ist. Aber nach dem heutigen Backen meine ich, dass ich mir ein präsentables Rezept zurechtgelegt habe in der letzten Woche.


Und zwar habe ich mir in Anlehung an die klassischen Quarkstollen bzw. Konfekte meine eigene Version gebastelt. Mit meiner Lieblingstrockenfrucht, den Cranberries. Dazu ein intensiver Mandelgeschmack, zuallererst durch viel Marzipan, aber auch durch den Alpro-Mandeldrink (von dem ausgehend ich ja auf das Rezept gekommen bin) und etwas gemahlene Mandeln. Bei dem Rezept (im Gegensatz zum bereits ausprobierten Kuchen) fehlt das Ei überhaupt nicht und dank einer rein pflanzlichen Margarine bleibt alles vegan. Eine dezente Kardamom-Note sollte auch noch drin sein, die sehr gut zum Zitronenaroma passt. Dekoriert habe ich die kleinen Plätzchen mit einer Zitronenglasur. Die Herstellung hat mich übrigens stark an die von den Ricotta-Gnocchi erinnert, nur das der Teig etwas besser zu handhaben ist.


Marzipan-Cranberry-Stückchen

75 g Margarine
50 g Zucker
250 g Mehl
1 Messerspitze Salz
10 g Hefe
1/2 TL Kardamom
50 g gemahlene Mandeln
Schale von 1/2 Bio-Zitrone (der Saft wird für die Glasur benötigt)
100 g Marzipan
150 g Cranberries
Puderzucker
Saft von 1/2 Zitrone

Die Margarine und Mandelmilch mit dem Zucker zusammen bei sehr niedriger Temperatur in einem Topf erwärmen, bis die Margarine geschmolzen und die Flüssigkeit lauwarm ist (nicht wärmer, das tut der Hefe nicht mehr gut). Die Hefe einrühren. In einer Schüssel Mehl, Salz ud Kardamom vermischen. Die trockenen Zutaten zusammen mit der flüssigen Mischung zu einem glatten Hefeteig verkneten. Diesen anschließend mit einem Geschirrtuch abgedeckt 45 Minuten an einer warmen Stelle gehen lassen.
Die Zitronenschale abreiben und das Marzipan in Stücke schneiden. Den Ofen nach der Gehzeit des Teiges auf 175°C (Ober- und Unterhitze vorheizen). Nun noch die gemahlenen Mandeln, die Zitronenschale, das Marzipan und die Cranberries unter den Teig mischen und gut durchkneten. Je ca. 1/6 des Teiges nehmen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer 2-3 cm dicken Rolle formen. Diese dann mit einem Messer in ungefähr 6 Stücke schneiden. Die Teigstücke auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech platzieren (mit etwas Abstand, da die Plätzchen beim Backen aufgehen). Alles für 15-20 Minuten backen (bei mir genau 17 Minuten).
Wenn die Konfektstückchen ausgekühlt sind, kann noch etwas Glasur aus Puderzucker und Zitronensaft mit einem Löffel über jedes Plätzchen gegeben werden.

Montag, 8. Dezember 2014

Weihnachtsbäckerei 2014 zum Ersten: Spitzbuben für die Kollegen

Das beste Mittel, um in Weihnachtsstimmung zu kommen ist für mich immer noch das Backen von Plätzchen, während ich mich mit Weihnachtsliedern auf voller Lautstärke zudröhne. Weihnachtsmarktbesuche und Schneewanderungen sind natürlich auch nicht schlecht, wobei ich ersteres auch bereits durchführen konnte. Plätzchen backen  war am vergangenen Sonntag aber auf jeden Fall fest eingeplant.


Bei der Rezeptauswahl ging ich nach den folgenden Kriterien vor:
1. was Neues  bzw. schon lang nicht mehr Gebackes
2. was im Ofen Gebackenes (wo die vorgemerkten Punschwürfel rausfielen, die man gar nicht Backen musste) ... das auch schön duftet
3. was "Ausgestochenes", also Plätzchen im Klassischen Sinne.

Dabei erinnerte ich mich, dass ich doch noch ein Rezept für Spitzbuben in meinem Studenten-WG-Kochbuch habe, dass ich auch seit der WG-Zeit nicht mehr gebacken habe. Die Spitzbuben waren eine sehr gute Wahl. Ganz einfach sind sie ja nicht in der Herstellung, denn das Ausstechen der Kreise mit Loch in der Mitte erfordert doch ein Wenig Feinmotorik und Geduld (hatte ich etwas unterschätzt). Aber auch wenn es effizientere Kekssorten zum Backen gibt, wenn man mit Muße an die Sache herangeht, macht das Ganze Spaß und im Ergebnis wird man mit wunderhübschen Plätzchen belohnt. Und lecker sind sie auch, wie mir all meine Kollegen heute bestätigt haben (ich hab die Plätzchendose neben meinem Schreibtisch bei der Arbeit aufgestellt und so viel Lob von allen Probierenden bekommen, dass es mir wie beim Zupfkuchen schon wieder fast unangenehm war ;-)).


Spitzbuben

250 g Butter
150 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
350 g Mehl
125 g Mandeln
100 g Himbeergelee (oder Johannisbeergelee)
etwas Puderzucker

Die (bereits zimmerwarme) Butter mit dem Zucker und Vanillezucker schaumig rühren. Mehl und Mandeln hinzufügen und alles zu einem homogenen Teig verkneten (mit den Knethaken vom Rührgerät oder von Hand). Den Teig für ca. 1 Stunde im Kühlschrank kalt stellen.

Anschließend den Teig ausrollen (nicht zu dünn, ca. 3mm dick). Die gewünschte Plätzchenform ausstechen (je ein Mal für den Boden und für den oberen Teil mit Loch in der Mitte).

Die Plätzchen bei 180°C (Ober- und Unterhitze) für 10 Minuten backen. Anschließend vollständig auskühlen lassen.

Dann das Himbeergelee in einem Topf erhitzen. Währenddessen die oberen Teile der Plätzchen mit Puderzucker betreuen. Je 1 TL Gelee auf ein Bodenstück geben und ein "Oberteil" darauf setzen.

Samstag, 6. Dezember 2014

Nochmal eine Porridge-Idee ... mit Amaranth

Porridge schätze ich ja bekanntlich als wärmendes Frühstück zur kalten Jahreszeit. Egal ob klassisch mit Haferflocken (im Form von Zutatenkombinationen, die wiederum als mehr oder weniger klassisch angesehen werden können), mit Quinoa, oder seit Neuestem auch mit dem Quinoa ähnelnden Pseudogetreide Amaranth. Geschmacklich würde ich Amaranth wie Quinoa beschreiben, äußerlich als Quinoakörner im Miniformat.

Auf die Amaranth-Porridge-Idee bin ich beim Blättern in einem von Attila Hildmann's Kochbüchern gestoßen. Dort wird es mit veganer Milch (bei mir Sojamilch) zubereitet, mit Reissirup gesüßt (bei mir Ahornsirup), mit Beeren serviert (bei mir mit saisonaleren Birnenstücke) und mit Mandelmus verfeinert (das hab ich mich zur Abwechslung mal genau an die Vorlage gehalten). Das Rezept steht auch hier. Für die Zubereitung braucht man etwas mehr Geduld als bei Porridge mit Haferflocken oder Quinoa, aber es lohnt sich durchaus, das mal zu versuchen. Diese Art der Abwechslung ist mir immer sehr willkommen.


Ach ja, und da bereits Adventszeit ist habe ich unter Nutzung eines Großteils des Inhalts meines Gewürzregals selbst Lebkuchengewürz hergestellt und das Porridge großzügig damit gewürzt. Ein kulinarischer Vorgeschmack auf Weihnachten also, bevor ich dieses Wochenende mit dem Plätzchenbacken loslege.