Montag, 27. Januar 2020

Gemüseeintopf mit Grünkern - ausnahmsweise ein Thermomix-Rezept

Nein, ich besitze keinen Thermomix und das wird sich auch nicht ändern. Ich will nicht noch ein Küchengerät haben. Bis vor zwei Jahren konnte ich mit dem Begriff "Thermomix" auch noch nicht viel anfangen. Erst durch meinen Freund kam ich mit  dem Gerät in Kontakt, dem ich anfangs noch sehr skeptisch gegenüberstand: Man füllt Zutaten in einen Kochtopf, dieser bruddelt einige Minuten geheimnisvoll und im Verborgenen vor sich hin und dann gongt es, wenn das Essen fertig ist ... Mittlerweile halte ich den Thermomix  bei einigen Gerichten (Spargel mit Hollondaise, Rosenkohl mit Serviettenknödel) für unschlagbar (in Bezug auf Geschmack und Aufwand). Gestern Abend ist überraschenderweise ein weiteres Gericht dazugekommen, für das der Thermomix prädestiniert ist: Gemüseeintopf mit Grünkern.


Ausschlag gebend für die Zubereitung des Eintopfes war, dass ich noch Grünkern daheim hatte, welcher bald abläuft. Also suchte ich nach Rezepten und stieß zufälligerweise auf eines für den Thermomix. Ich speicherte es für einen Besuch bei meinem Freund und seinem Thermomix ab. Der Thermomix ersetzt ja glatt eine Getreidemahlmaschine. Im Nullkommanix hatten wir Grünkernschrot. Und dann grob geschreddertes Eintopfgemüse (Karotten, Sellerie, Lauch, Zwiebeln).
Und dem Grünkernschrot wurde dann mit Gemüsebrühe und Öl erst einmal langsam eine Eintopfbasis gerührt. Dann kam das Gemüse hinzu. Und am Schluss noch etwas Sahne ... heraus kam ein wahnsinnig leckerer, von der Konsistenz her ganz typisch dickflüssiger Eintopf. Mit feinen Gemüsestückchen und auf einer leckeren Grünkernbasis. So eine Art Eintopf habe ich lange nicht gemacht. Entweder habe ich für einen Eintopf immer alles Gemüse in Stücken gelassen oder dann den ganzen Topfinhalt zu Suppe püriert. Aus diesem Grund und wegen des so leckeren Geschmacks löste dieser Eintopf Begeisterung bei mir aus. 


Wieder einmal ein nicht besonders fotogenes Gericht. Aber egal. Es war jedenfalls so gut, dass ich es verbloggen wollte, allein schon, dass ich das Rezept (hier steht es) selbst wiederfinde. Daher ausnahmsweise ein Thermomixrezept. Ich würde diesen Eintopf genau so nämlich gerne wieder einmal essen. Möglichst noch diesen Winter. 

Donnerstag, 23. Januar 2020

Der karamellige Klassiker aus Frankreich: Tarte tatin aux pommes

Nochmal ein Apfelkuchen auf diesem Blog. Da ich den einfach zu machenden und so saftigen spanischen Apfelkuchen so sehr mag, und mich der Bratapfelkuchen vom letzten Herbst wirklich vom Hocker gehauen hat, dachte ich erst, dass ich kein weiteres Apfelkuchenrezept mehr brauchen würde. Beim letzten französischen Themenabend in meiner Lodge kamen spontan noch Anmeldungen, sodass ich lieber noch einen Kuchen backen wollte. Also machte ich mich an den französischen Klassiker "Tarte tatin aux pommes". Ich war so begeistert vom Ergebnis, dass ich überzeugt bin, dass es dieses Rezept auf meinem Blog unbedingt noch braucht. Die Tarte war so unglaublich karamellig, dazu die saftigen Äpfel und der knusprige Boden ...


Ein Rezept habe ich veröffentlicht, da ich mir nach langer Recherche - wie so oft - mein eigenes Rezept zusammengebaut habe. Ich besitze nämlich keine ofenfeste Pfanne, also habe ich das Karamell auf dem Herd geschmolzen und in eine Tarteform umgefüllt, was gut geklappt hat. Die Äpfel habe ich der Optik halber in Spalten geschnitten, was ich auch wieder machen werde. Säuerliche Äpfel wie Braebrun oder Boskop sind für diese Tarte prädestiniert, da sie einen schönen Kontrast zum süßen Karamell bilden.

Die Tarte tatin ist ja dafür bekannt, dass sie nach dem Backen gestürzt wird. Das hat wunderbar geklappt, man braucht keine Angst davor zu haben, bestätige ich hiermit. Wie die französische Spezialität entstanden ist, dazu gibt es verschiedene Legenden. Eine ist, dass die etwas verplante Köchin einfach den Boden der Tarte vergessen und ihn nachträglich auf die Tarte gesetzt hat. Dass der Boden schließlich unten ist wie bei einem gewöhnlichen Kuchen, musste er gestürzt werden. Diese Anekdote gefällt mir am besten, wohl weil ich mich mit der Schusseligkeit der Köchin identifizieren kann. Auf jeden Fall: Eine Tarte tatin zu backen lohnt sich, wenn man Karamell und Äpfel mag, der Geschmack ist sooo lecker. Man kann etwas Sahne oder Eis dazu essen, es muss aber gar nicht sein.



Tarte Tatin

für eine Tarteform mit 28 cm Durchmesser

Zutaten für den Teig:
180 g Mehl
70 g Zucker
50 g Butter
1 Ei
1 Prise Salz

Zutaten für den Belag:
4-5 Äpfel
etwas Zitronensaft
140 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
75 g Butter 
1/2 TL Salz

Aus Mehl, der kalten, in Stücke geschnittenen Butter, Ei und Salz einen Mürbeteig kneten und anschließend für ca. 30 Minuten im Kühlschrank in einer Frischhaltefolie verpackt kalt stellen.

Währenddessen die Äpfel schälen, vierteln, das Gehäuse entfernen und in Spalten schneiden. Jeweils mit etwas Zitronensaft beträufeln.

Den Ofen auf 200°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen.

In einer Pfanne (Vanille-)Zucker, Butter und Salz erhitzen und zu einem Karamellsirup einkochen lassen.

Den Karamellsirup in die Tarteform füllen. Sofort die Apfelspalten kreisförmig darauf verteilen. 

Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche rund ausrollen und auf die Apfelspalten legen.

Die Tarte für ca. 30 Minuten im Ofen backen. Die Tarte ein paar Minuten abkühlen lassen und dann auf einen großen Teller stürzen.


Montag, 13. Januar 2020

Winterrezept - Spitzkohl-Auflauf mit Kartoffeln

Obwohl es gefühlt gar nicht richtig Winter ist, habe ich trotzdem Lust auf wärmende Aufläufe. Ich war vor Kurzem mit meiner Schwiegermama einkaufen. Beim Anblick eines Spitzkohls hat sie mir wärmstens empfohlen: "Diesen musst du nehmen."
Ich finde in manchen Dingen sollte man durchaus auf die alten Leute hören.

Die kegelförmigen Köpfe dieses Spitzkohls schmecken tatsächlich nicht so kohlig und feiner als der normale Weißkohl. Und so habe ich auch ein passendes Rezept aus meinem Fundus an Rezepten u.a. alte Rezeptkarten, die ich ausprobieren möchte, herausgesucht.
Man merkt, dass es sich dabei um "alte" Rezepte handelt, aber wie in vielen anderen Dingen macht es gerade die Mischung zwischen neu und altbewährt aus. Entstanden ist ein leckerer Auflauf. Geschmacklich war der Auflauf richtig lecker (angebratener Kohl gibt immer ein tolles Aroma)  und dass  eine große Menge Kohl in dem Auflauf war, ist gar nicht richtig aufgefallen. 
Vermutlich habe ich ihn mit den Frühlingszwiebeln etwas länger als die angegebenen 5 Minuten angebraten.

Apropos: durch den Jod- und Eisengehalt ist dieser Auflauf gerade für Vegetarierer zu empfehlen.


Spitzkohl-Auflauf mit Kartoffeln

für 4 Portionen

500 g Süßkartoffeln
frische Petersilie
50 ml Gemüsebrühe
150 ml Milch
50 g Kräuterfrischkäse
500 g Spitzkohl
1 Bund Frühlingszwiebeln
2 EL Butter
1 EL Öl
Salz
Pfeffer
 2 Eier
50 g Vollkornsemmelbrösel
50 g geriebener Bergkäse

Die Kartoffeln schälen, waschen und würfeln. Die Petersilie waschen, trocken tupfen und fein zerkleinern. Beide Zutaten mit der Gemüsebrühe aufkochen, zugedeckt etwa 25 Min. köcheln lassen. Die Kartoffel in der Flüssigkeit grob stampfen. Milch und Frischkäse untermischen.

Den Spitzkohl und die Frühlingszwiebeln putzen, waschen und in Streifen bzw. feine Ringe schneiden. Die Hälfte der Butter und das Öl in einer großen Pfaqnne erhitzen. Kohl und Frühlingszwiebeln darin bei mittlerer Hitze etwa 5 Minuten unter Rühren braten. Mit Salz und Pfeffer würzen und etwas abkühlen lassen. Die Eier trennen. Das Eiweiß steif schlagen.
 
Kartoffeln, Spitzkohl, Eigelb, Semmelbrösel und Käse in eine Schüssel geben und mit einem Kochlöffel locker vermischen. Den Eischnee unterziehen und die Masse in einer Auflaufform glattstreichen. Mit der restlichen Butter in Flöckchen belegen.

Den Auflauf in den kalten Ofen auf die untere Schiene schieben und bei 180°C etwa 30 Minuten backen.

 Selbstverständlich passt Salat jeglicher Art dazu.

Samstag, 4. Januar 2020

Paprika-Quiche - bunt und gesund


Wieder eine Quiche in unserer Sammlung. Wir lieben sie einfach. Unser Sohn und unsere Schwiegertochter hatten zur Feier ihrer Hochzeit ein Quichebüffet. Ich hatte vorher noch nie gehört, daß es eine Quicherei gibt. Es war eine gute Idee. Es kam bei der Hochzeitsgesellschaft sehr gut an, denn jeder, ob Fleischesser oder Vegetarier findet etwas, was ihm gut schmeckt und man konnte sich durch's Büffet essen und viele ganz unterschiedliche Quiches probieren.
In den Teig dieser Paprika-Quiche kommen laut Rezept blütenzarte Haferflocken. Da es diese in unserem Haushalt nicht gibt, habe ich frisch geflockte (in dem Fall Vollkornhaferflocken) verwendet. Das hat den Teig aufgewertet und er schmeckt auch lecker. Die nächste Besonderheit ist, daß dem Belag dieser Quiche Ajvar zugegeben wird. Das passt sehr gut zu Paprika und Frischkäse und macht sie besonders delikat!!



Für den Teig:
100 g kalte Butter
100 g Mehl
100 Haferflocken
1 Eigelb
Salz

Für den Belag:
5 Paprikaschoten (rote, gelbe und grüne)
2 Zwiebeln
1/2 Bund Thymian
1 EL Öl
Pfeffer
150 g Bergkäse
4 Eier
300 g Frischkäse
150 ml. Miclh
3 EL Speisestärke
200 g Ajvar

Die Butter in Stücke schneiden. Mit Mehl, Haferflocken, Eigelb, Salz und 5 EL kaltem Wasser rasch verkneten. In Folie gewickelt 1 Stunden kalt stellen. Paprikaschoten halbieren, putzen, waschen und in Streifen schneiden. 

Die Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden. Thymian waschen, trocken schütteln  und die Blättchen abzupfen.

Öl erhitzen. Zwiebeln glasig dünsten. Paprikastreifen und Thymian zugeben, 5 Min. unter Rühren anbraten, abkühlen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen. 

Ofen auf 200 Grad C vorheizen. Teig ausrollen, in die Form legen, einen etwa 4 cm hohen Rand formen. Käse reiben, mit dem Gemüse mischen und auf dem Teig verteilen. 

Eier mit Frischkäse, Milch, Stärke, Ajvar, Salz und Pfeffer verquirlen. Den Guss darübergießen.

 Im Ofen 45-55 Minuten backen.