Mittwoch, 31. Juli 2019

Zwischen Pudding und Kuchen: Johannisbeer-Clafoutis

Die Johannisbeersträuche in meinem Garten sind wieder behangen mit vielen roten, knallroten Beeren. Nun ist auch mitten im Schwarzwald Johannisbeersaison!

Ich finde es ja gar nicht so einfach, gute Rezepte zur Verwertung von Johannisbeeren zu finden. Nun gut, ich habe mein bewährtes Rezept für Johannisbeerkuchen, welches ich gerne mache, auch im Winter mit tiefgefrorenen Beeren aus dem Garten. Die Johannisbeermarmelade mit Bananen und Rum mache ich auch regelmäßig. Aber sonst habe ich nicht so viel Rezepte in Petto. Und ich brauche auch wirklich Rezepte, in die mehr als 50 g Alibi-Johannisbeeren (neben 200 g Marmelade oder Zucker) kommen.

Gestern habe ich zwei neue Rezepte ausprobiert. Einmal Muffins, die ich allerdings etwas langweilig fand. Und Clafoutis. Ich mag ja die Konsistenz dieser französischen Speise, die irgendwo zwischen Pudding und Kuchen liegt. Anstatt klassisch mit Kirschen habe ich den Clafoutis diesmal mit Johannisbeeren gebacken. Und ich bin mehr als Begeistert, wie die sauren Johannisbeeren zum süßen Teig passen. Und schön aussehen tut es auch. Also, Clafoutis gibt es bald wieder - in der Saison mit Johannisbeeren und danach mit anderem Obst.


Johannisbeer-Clafoutis

200 g Johannisbeeren
4 Eier
90 g Zucker
1 Prise Salz
120 g Mehl
175 ml Milch
Puderzucker zum Bestreuen

Die Johannisbeeren entstielen, waschen und trocken tupfen. Beiseite stellen.
Den Backofen auf 200°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. In einer Schüssel zuerst die Eier mit dem Zucker und die Prise Salz für ca. 2 Minuten schaumig schlagen. Das Mehl hinzufügen und weiterrühren. Als letztes die Milch langsam und unter Rühren hinzufügen. Zum Schluss die Johannisbeeren mit einem Löffel untermengen

Den Teig in eine gefettete Auflaufform (bei mir 18 x 25 cm) geben und 35 Minuten backen.. Nach dem Abkühlen etwas Puderzucker darübersieben.

Dienstag, 23. Juli 2019

Alles kann zu Pesto werden, auch Schnittlauch: Ein Rezept für Schnittlauch-Pesto

Mittlerweile habe ich schon ziemlich viele Kräuter- und Gemüsesorten einmal zu Pesto verarbeitet: Giersch, Paprika, Karotten, Avocado, Spargel, und natürlich auch klassisch Basilikum. Das Grundrezept ist einfach. Etwas Käse, Nüsse, Öl und Gewürze dazu und alles vermixen. Das Ergebnis ist immer äußerst lecker - auch wenn das Zerkleinern des schönen Gemüses manchmal fast weh tut. Pesto verwende ich nicht nur als Nudelsauce, sondern auch als Brotaufstrich oder Dipp oder zur Garnitur.

In meinem Gemüsegarten gibt es immer Unmengen an Schnittlauch. Für was kann man den in großen Mengen nutzen? Pesto zum Beispiel.

Dieses Pesto ist auch für Leute interessant, die keinen Knoblauch mögen oder essen wollen. Durch den Schnittlauch erhält das Pesto eine gewisse Schärfe, allerdings sehr viel weniger krass als durch rohen Knoblauch.


Schnittlauch-Pesto

60 g Schnittlauch
35 g Sonnenblumenkerne
75 g Pecorino
75 ml Rapsöl
Salz
Pfeffer

Den Schnittlauch waschen, die strohigen Enden abzupfen und in ca. 5 cm lange Stücke schneiden. Die Sonnenblumenkerne ohne Öl in einer Pfanne anrösten. Den Pecorino reiben. Dann alle Zutaten mit dem Mixer pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Samstag, 13. Juli 2019

Leichter als gedacht: Ratatouille

Es gibt immer noch Gerichte, bzw. Klassiker, die ich seit Jahren, oder so langsam auch Jahrzehnten kochen will ... und es noch nicht getan habe. Ein solcher Klassiker war bis heute Abend Ratatouille. Im Sommer ist der französische Gemüseeintopf mit Zucchini, Auberginen, Tomaten, Paprika, Zwiebeln und Knoblauch einfach ein Traum.

Sowas in der Art wie Ratatouille habe ich schon öfter gemacht. Aber das Ratatouille-Projekt ist bisher immer daran gescheitert, dass ich mir wegen des Rezeptes unsicher war. Die Rezepte, in denen jede Gemüsesorte hintereinander unter Verwendung von insgesamt 3 Liter Öl angebraten wird, ist mir zu aufwendig und zu fettig. Ich habe viele Rezepte in der Art gesehen. Ein weiteres Problem von mir war, dass ich nicht wusste, in welcher Reihenfolge ich das Gemüse in den Topf geben sollte. Und natürlich kocht man Ratatouille nur im Sommer, wenn Tomaten und Zucchini und das restliche Gemüse auch Saison haben ... so kam es lange nicht dazu. In einem Buch über die französische Küche bin ich dieses Frühjahr allerdings auf ein Rezept gestoßen, welches mir gefallen hat. Und da bei mir nun die ersten Zucchini im Garten reif sind, gab es eeeeendlich Ratatouille bei mir.

Ich bin sehr zufrieden mit dem Rezept. Bis auf Gemüse schnibbeln geht das alles sehr fix in der Zubereitung und schmort (wichtig) dann langsam vor sich hin. Heraus kommt Gemüse pur als aromatischer Eintopf. Frische Kräuter sind noch wichtig, ich habe mal alles genommen, was der Garten hergibt, bzw. Majoran getrocknet.

In meinem Grundlagenrezept wird präferiert vorgeschlagen, das Ratatouille im Ofen zu garen. Und die Tomaten soll man häuten. Also ich weiß nicht, ob das nötig ist, bin aber motiviert, Ratatouille auf diese Art und Weise zum Vergleich nochmal auszuprobieren. Lecker ist es sicher immer.


Ratatouille

für 4 Portionen

2 Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
4 kleine Zucchini
2 Auberginen
4 Paprikaschoten
4 Fleischtomaten
8 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer
Kräuter (Thymian, Rosmarin, Majoran, Petersilie ... )

Die Zwiebeln und den Knoblauch schälen und feinhacken.
Die Zucchini längs vierteln und dann in Stücke schneiden. Die Aubergine in Ringe schneiden und diese dann zu Würfeln schneiden. Die Paprika entkernen und in Stücke schneiden, bei den Tomaten den Strunk entfernen und diese dann ebenfalls kleinschneiden.

In einem Topf das Öl erhitzen. Zunächst die Zwiebeln und den Knoblauch darin 2 Minuten anbraten. Dann Auberginen- und Paprikastücke in den Topf geben und für weitere 2 Minuten mitbraten. Zucchini und Tomaten hinzufügen, alles 2 weitere Minuten braten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Nun die Herdtemperatur stark reduzieren, einen Deckel auf den Topf setzen und den Eintopf ca. 50 Minuten bei niedriger Temperatur schmoren lassen. Dazwischen 1-2 Mal umrühren. Kurz vor dem Servieren die Kräuter untermengen.

Montag, 1. Juli 2019

Graupenrisotto mit mariniertem Schafskäse

Auslöser, daß ich an dieses geniale Rezept gekommen bin, war eine angebrochene Packung von Gerstengraupen, die ich wegen eines Gerichtes meiner Schwiegermama (87 Jahre) gekauft habe.
Sie hat für uns eines Tages "gefülltes Kraut" gekocht. Das ist Sauerkraut mit Hackfleichbällchen, die u.a. Graupen enthalten. Ich hatte noch nie vorher was von Graupen gehört und sie auch nie beim Einkaufen beachtet. Zuerest habe ich recherchiert was Graupen überhaupt sind:

Graupen (seit dem 17. Jahrhundert belegt; vermutlich aus dem slawischen krupa für „Graupe, Grütze, Hagelkorn“), auch Gräupchen, Roll- oder Kochgerste genannt, sind ein Nährmittel aus geschälten, polierten Gersten- oder Weizenkörnern von runder, halb- oder länglich-runder Form.


Dann habe ich nach einem Rezept gesucht. Man findet es hier.
Genial, daß ich zufällig an das Rezept von dem berühmten Starkoch Yotam Ottolenghi geraten bin. Das Risotto ist soooooo lecker und der mit Schwarzkümmel und Olivenöl  marinierte Schafskäse passt einfach hervorragend dazu. Skeptisch war ich allerdings wegen der Menge an Zitronenschale die ins Risotto kommt. Ich habe "nur" eine Zitrone verwendet, aber ich denke die im Rezept angegebene Menge passt!
 
Allgemein habe ich festgestellt, daß sich Graupen sehr gut für Risotto eignen. Es wird wunderbar sämig.

der marinierte Schafskäse