Sonntag, 31. Januar 2021

Chana Masala

In meinem Schrot&Korn-Kochbuch habe ich das Rezept »Chana Masala« vor Jahren mit einem Post-it versehen. Genauso viele andere Rezepte. Chana Masala ist mit das letzte der vorgemerkten Rezepte, das ich bisher noch nicht nachgekocht hatte. Neulich Resteküche. Eine Mango war noch da. Da fiel mir das indische Curry ein ... Kichererbsen, Tomaten, Kokosmilch ... Standardzutaten. Und Spinat war auch noch da. Allerdings eingefroren und zerkleinert. Der Optik wegen haben wir ihn nicht untergemischt und dazu serviert.

Das Rezept gibt es hier. Das Curry ist schön mild, cremig und gleichzeitig fruchtig. Allerdings war mir die Mango in dieser Kombination (vielleicht lag es an der Kombination mit den Tomaten?) ein wenig zu fruchtig. Ich glaube, mit mehr anderem Gemüse hätte es mir noch ein wenig besser geschmeckt. Obwohl ich süß-saure Gerichte liebe. Wie steht ihr zu ihnen?

Mittwoch, 20. Januar 2021

Gnocchi auf Deutsch: Selbstgemachte Schupfnudeln (mit Sauerkraut)

Wir hatten Sauerkraut übrig. Da führte das Sauerkraut zu der Idee der Schupfnudeln ... und da wir hier ziemlich eingeschneit waren und nicht mal eben einkaufen gehen konnten ... zu den selbstgemachten Schupfnudeln.

Puh! Was für eine Kochaktion. Ich war schon zu Beginn des Kochens recht hungrig, und meiner Geduld wurde noch so einiges abverlangt. Aber trotzdem: Das Ergebnis hat für den Aufwand und die Warterei entschädigt. Und zwar so richtig. Die Schupfnudeln waren ein Traum.

Beim Herstellen des Teiges wurde mir klar: Das ist ja Gnocchi-Teig. Der Teig besteht zu einem großen Teil aus Kartoffeln. ... nur mit spitzen Enden. Quasi Gnocchi auf Deutsch. Und das Formen heißt: Gnocchi für Fortgeschrittene. So einfach war es nicht, den klebrigen Teig zu länglichen, spitz zulaufenden Stücken zu formen. Aber es ging. Dann noch in siedendem Salzwasser kochen und dann in der Pfanne anbraten. Wir haben die Hälfte dieses Rezeptes gemacht. Und so sahen die Schupfnudeln aus:

 Dazu gab es eine halbe Dose Sauerkraut. Aber erst haben wir eine Zwiebel in Öl angebraten, dann Apfelstücke und Tofustücke hinzugegeben, und dann das Sauerkraut und alles einige Minuten vor sich hin köcheln lassen (hat der Thermomix gemacht, geht aber sicher auch in einer Pfanne). Während dessen haben wir die Schupfnudeln zubereitet. Diese dann wiederum in Butter angebraten und dann alles vermengt.


Wie gesagt, es hat sich gelohnt. Es war sehr lecker und wieder eine neue Küchenerfahrung. Sollte ich zum Ende diesen Jahres wieder einen Jahresrückblick schreiben, habe ich zudem etwas für die Kategorie »größte Sauerei in der Küche«  ;-)

Freitag, 15. Januar 2021

Weißkohlsalat - eine willkommene Abwechslung

Es ist fast peinlich so ein simples Rezept auf den Blog zu stellen. Aber seit ich den Weißkohlsalat so zubereite, finde ich ihn einfach köstlich.

In der Zwischenzeit verwende ich den kegelförmigen Spitzkohl, der überall angeboten wird.
Dieser Kohl wird auch Butterkohl genannt, denn das Kohlaroma ist dezenter als das typische Kohlaroma des runden Weißkohls. Er schmeckt ein bisschen nach Wirsing, ein bisschen nach Blumenkohl und etwas nussig. Bei uns wird er zum Abendessen serviert. 
 

Weißkohlsalat 

Zutaten für 4 Portionen
 
1 kleiner Kopf Weiß- oder Spitzkohl
150 g Naturjoghurt
2 EL Öl
Saft einer halben Zitrone
Salz
1 Prise Zucker
gemahlener Kümmel
weißer Pfeffer
 glatte Petersilie
 
Den Kohl putzen und vierteln. Den Strunk rausschneiden und feinhobeln.
 
Für die Marinade Joghurt mit Öl und Zitronensaft verrühren. Mit Salz, Zucker, Kümmel und Pfeffer abschmecken. Die Marinade über den Kohl gießen und mischen.
Zugedeckt mindestens 40 Minuten marinieren.
 
Vor dem Servieren mit gehackter Petersilie bestreuen. 

Mittwoch, 6. Januar 2021

Das »Almbackbuch« von Lutz Geißler - ein Buch der Superlative

Als das Päckchen kam, wunderte ich mich. Ich hatte doch gar nichts bestellt ... beim Auspacken erblickte ich das »Almbackbuch«. Da war doch was. Ein Rezensionsexemplar. Beeindruckt von dem über 2 Kilogramm schweren und 460 Seiten dicken Buch war ich als erstes wegen der Maße. Als ich es öffnete, kamen mir wunderschöne Fotos entgegen. Von der Alm, aber auch von Brot und anderem Gebäck. Am liebsten hätte ich sofort mit Backen losgelegt, so sehr lachten mich die Brotbilder an. Beim Lesen der Zutatenliste merkte ich allerdings schnell: Da habe ich gar nicht alle Zutaten da ... irgendwas fehlte immer. So schmökerte ich zunächst weiter. 

Ein Rückzugsort von Lutz Geißler ist die Kalchkendalm. Regelmäßig begibt er sich dort hin. Unter anderem zum Backen (mittlerweile gibt er auch Backkurse auf der Alm). Man merkt schnell, dass Lutz Geißler so ein Typ ist, der alles, was er tut, genau nimmt und Perfektion anstrebt (sein Plötzblog ist zum »Standardwerk« unter den Brotbackblogs geworden). Und scheint er auch zu erreichen. Im Almbackbuch finden sich nicht nur traumhafte Bilder von der Alm, sondern auch Geschichten und Anekdoten, die das Buch zu einem richtigen Schmöker machen. Der Geologe informiert zudem über die Historie und geographischen Gegebenheiten seiner Lieblingsalm.

Das Buch ist sehr schön und professionell gestaltet. Zu den Brotrezepten komme ich unten nochmals im Detail, nur so viel sei gesagt: ... für mich waren sie der Einstieg zum Backen auf einem neuen Level. 

Was für eine Arbeit es gewesen sein muss, so ein Buch zu erschaffen ... Respekt! Und Kompliment.


Nun zum Backen und den von mir getesteten Rezepten. 

Eine Woche nachdem ich das Buch erhalten hatte, war mein Kücheninventar um einige Dinge reicher: ein großes Gärkörbchen, Sauerteig, Roggenmehl, Flüssigmalz, Brotgewürz, Kümmel, Dinkelschrot ... 

Los ging's mit Dinkelbrötchen:



Und Sonntagsbrötchen:



Beide Brötchensorten sind auf Anhieb gelungen. Abends den Teig ansetzen ... morgens rausbacken. Das bisschen Sauerteig gibt diesen wunderbaren Geschmack, dominiert aber auch nicht zu sehr.
Laut Anleitung werden die Brötchen sehr heiß mit Dampf gebacken ... so werden sie wunderbar knusprig.

Beim Brot hatte ich mir zunächst ein reines Roggenbrot ausgesucht. Vorher nie gemacht. Der Teig war viel zu matschig und ich konnte ihn nicht bearbeiten ... ernüchtert fragte ich meinen Vater. Der riet mir zu einem Roggenmischbrot, da reine Roggenbrote nichts für Anfänger seien. Der klebrige Teig sei normal. Nächster Versuch: der große Bauernlaib aus dem Buch. Der war erfolgreich. Aber sowas von. Ein Brot mit einer wunderbaren Kruste, und innen so saftig ... ich war so stolz auf dieses Brot! 

Kompliziert. Das dachte ich bei so ziemlich allen Rezepten beim Durchlesen. Aber gutes Brot will nun mal Weile haben ... das war mir bereits davor bekannt. Jetzt habe ich es selbst getestet und bin auch in Zukunft bereit, 2 Tage vor dem Backen mit der Teigführung zu beginnen. Es lohnt sich. Im Almbackbuch sind die Erklärungen detailgenau und übersichtlich, das hilft.



Mittlerweile habe ich es auch im Holzofen gebacken, da wird der Boden noch krosser:


Zu guter Letzt gab es noch Dinkelseelen. Sie sahen wie Seelen aus und haben auch so geschmeckt. Auf Anhieb:





Ich bin begeistert von diesem Backbuch der Superlative! Auch erfahrene Brotbäcker können hier noch was lernen und Anfänger können den Einstieg ins Backen mit Sauerteig und Geduld finden.

Für eine Traumreise auf die Alm eignet es sich auch.