Mittwoch, 27. September 2017

Etwas Außergewöhnliches: Deftiger Kürbis-Schmarrn (mit Mangold-Gemüse und Dipp)

Auch wenn die Liste an bereits verbloggten Kürbis-Rezepten schon sehr lang ist, so habe ich immer noch ganz viele Dinge, die es auszuprobieren gilt. Endlich ist wieder Saison! Vor Jahren habe ich mal ein Rezept für Kürbis-Schmarrn entdeckt und das ist mir in Erinnerung geblieben. Diese Woche wurde es konkreter und ich habe nach dem Rezept recherchiert. Dabei habe ich allerdings nur süße Schmarrn-Rezepte entdeckt - nichts, was mir vorschwebte. Also habe ich basierend auf den erprobten Rezepten für Kaiserschmarrn und Bärlauch-Schmarrn ein Rezept für Kürbis-Schmarrn entwickelt. Und gestern und heute bin ich ganz in Ruhe zur Tat geschritten und habe das Rezept ausprobiert bzw. weiterentwickelt. Es hat beim 2. Versuch heute geklappt. Lecker war's. Und schön anzusehen. Der Schmarrn wirkt sehr gelb, die Farbe kommt aber nicht durch Safran oder Kurkuma zustande, sondern wirklich durch Hokkaido-Kürbispüree. Das schmeckt man auch ganz dezent.


Kürbis-Schmarrn

für 2 Portionen

150 g Mehl
0,5 TL Salz
200 g Kürbispüree
2 Eier
1 Prise Muskat
100 ml Milch
100 ml Mineralwasser (mit Kohlensäure)
2 EL Rapsöl

Zu Backbeginn die Eier trennen, die Eiweiß steif schlagen (Unterschied zu Pfannkuchen) und beiseite stellen. Die Eigelbe mit Salz, Mehl, Kürbispüree, Muskat, Milch und Wasser verrühren, sodass ein dickflüssiger Teig entsteht (bei Bedarf etwas mehr Milch hinzufügen). Den Teig ein paar Minuten ruhen lassen.

Die Hälfte des Öls in einer Pfanne erhitzen. Den Teig backen (wichtig, dass die Temperatur niedrig ist, sodass der Teig langsam durchgebacken wird und nicht außen schwarz und innen flüssig ist). Wenn die untere Seite nach ein paar Minuten Farbe annimmt, den "Pfannkuchen" mit einem Holzlöffel vierteln und wenden. Wenn auch die andere Seite gebacken ist, den Teig in grobe Stücke zerteilen. Den Vorgang für den Rest wiederholen.
Alternativ kann man in einer wirklich großen Pfanne alles in einem Durchgang backen.


Dazu passt eine Portion gedünstetes Gemüse und ein Dipp wie z.B. Sour Cream. Bei mir gab es noch Mangold aus dem Garten. Dazu habe ich eine Zwiebel kleingeschnitten und 2 Minuten mit 1 EL Kokosöl angebraten. Dann habe ich den Mangold hinzugefügt, mit Sojasauce und Pfeffer gewürzt und alles 7 Minuten in einem Topf mit Deckel gedünstet.

Freitag, 22. September 2017

Zwetschgen-Holunder-Marmelade: besonders bei Männern beliebt

Es ist heutzutage nicht so einfach, schönen Holunder zu bekommen. Schon seit Jahren beobachte ich im Frühjahr Holunderbüsche in der Natur. Aber es hat nie geklappt, daß ich rechtzeitig zur Erntezeit zur Stelle war. Auf dem Wochenmarkt hatte ich keine Chance. Junge Leute, die an einem Stand auf dem Bauernmarkt ihre Sachen anboten, kannten ihn nicht mal mehr. An einem anderen Stand habe ich auch gefragt. Die Antwort war, nur auf Bestellung. Ich sollte am kommenden Samstag wieder an den Stand kommen. Wenn der Holunder reif sei, kann ich ihn bekommen. Sonst am darauffolgenden Mittwoch. Gesagt getan, eine Bestellung wurde gemacht. Aber dieser Auftrag konnte nicht eingehalten werden, weil doch kein Holunder mehr zur Verfügung stand. Eine Runde im Wald war auch nicht sehr ertragreich. Letztendlich habe ich doch noch eine Quelle gefunden. Man darf es eigentlich kaum verraten, aber ich mach es trotzdem: mein Mann hat den Holunder im Internet bestellt. Auch wenn das irgendwie abwegig ist, so kann man mir nicht unterstellen, dass ich es nicht über den lokalen Bezugsweg versucht hätte.... Jedenfalls konnte ich meinem Mann so den Wunsch nach Zwetschgen-Holunder-Marmelade erfüllen.



Unsere frische Marmelade haben wir am Sonntag-Nachmittag mit einem Milchbrötchen
zum Cappuccino gleich probiert. Die Kombination von den süßen Zwetschgen und den eher herben Holunderbeeren ist sehr lecker.

Was ganz besonders für diese Variante der Zwetschgenmarmelade spricht: Im Gegensatz zu reiner Zwetschgenmarmelade bleibt die kräftige Farbe dieser Marmelade auch erhalten, wenn sie nicht mehr ganz frisch ist.



 Zwetschgen-Holunder-Marmelade

2 kg Zwetschen (entsteint)
1 kg Holunder (abgepflückt)
1,5 kg Gelierzucker 2:1

 Die Zwetschgen waschen und entsteinen. Den Holunder von den Dolden abpflücken,
 ebenfalls waschen und gut abtropfen lassen. Alle Früchte und den Zucker in einen großen Topf füllen und erhitzen. Wenn die Masse durch und durch sprudelt noch 4 Minuten kochen lassen.
In warm ausgespülte Marmeladegläser füllen und den Deckel sofort aufschrauben.

Samstag, 16. September 2017

Total simpel und saftig: Quarkkuchen

Das Rezept für diesen Quarkkuchen stammt aus Donna Hay's Buch "Modern Classics süß", welches schon seit einigen Jahren in meinem Koch- und Backbuchregal steht. Das Buch habe ich einmal genau studiert, wobei ich mir viele Rezepte gemerkt habe. Auch dieses hier - vor Jahren habe ich den Quarkkuchen einmal zubereitet. Und dann ewig nicht mehr ... neulich fiel er mir ein, da ich meinen Gästen einen Rührkuchen zum Frühstück servieren wollte und noch Quark daheim hatte.

Ich habe den Kuchen mit deutlich weniger Zucker als im Originalrezept zubereitet (Donna Hay's Rezepte sind mir generell zu süß, auch wenn es ja nicht um Rezepte US-amerikanischen handelt, wo das normal ist, sondern australischen Ursprungs). Eine Auflaufform von 18x25 cm habe ich verwendet. Und ich finde das Ergebnis echt super. Im Nu zubereitet und der Kuchen ist eben nicht trocken, sondern schön saftig. Ein wenig wie Käsekuchen, aber nicht richtig, da es keinen extra Teig für den Boden gibt sondern einfach ein Teig gemacht wird.
Backen mit Quark und Buttermilch finde ich generell immer besser, da habe ich in der letzten Zeit einige tolle Rezepte ausprobiert.


Quarkkuchen

250 g Butter
230 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
6 Eier
200 g Quark
400 g Mehl
1,5 TL Backpulver

Die Butter einige Minuten  vor Backbeginn aus dem Kühlschrank holen. Den Ofen auf 160°C (Ober- und Unterhitze vorheizen).
Butter, Zucker und Vanillezucker mit dem Rührgerät schaumig schlagen. Nach und nach die Eier und den Quark hinzufügen. Dann das Mehl und Backpulver unterrühren. Alles in eine Form geben (meine Auflaufform war 18 x 25 cm groß), ich habe sie unten mit Backpapier ausgelegt und an den Seiten eingefettet) und ca. 1 Stunde backen.

Samstag, 9. September 2017

Wie man sich durch Rezepte verewigen kann: am Beispiel von Gougère de Bourgogne - ein pikanter Käsewindbeutel

Eine schöne Sache ist es schon immer, Koch- oder Kuchenrezepte weiterzugeben bzw. zu bekommen.
Meist steckt eine Einladung, ein Fest oder ein Geburtstag im Kollegenkreis dahinter. Mit diesen Rezepten (die man meist erbittet und manchmal werden diese Schätze nicht an jeden weitergegeben)  ist eben eine Situation oder eine Person festgehalten. Besonders kostbar ist so ein Rezept, wenn die betreffende Person nicht mehr lebt. Man kann sich also in Rezepten verewigen.

In diesem Fall ist es Helmut, der sich bei mir durch ein besonderes Rezept verewigt hat. Wir haben vor vielen Jahren zusammen im Volkshochschulkurs Französisch gelernt. Als der Kurs mangels Teilnehmern nicht mehr zustande kam und nur noch der harte Kern der Gruppe übrig war, hat uns Helmut  mitsamt dem Französischlehrer in seinem privaten Wohnzimmer aufgenommen. Da Helmut immer mit seiner Familie auf dem Campingplatz inmitten von Franzosen Urlaub gemacht hat, um den französischen Lebensstil kennenzulernen und seine Französischkenntnisse zu erweitern, hat er dieses köstliche Rezept kennengelernt. Und jedes Mal wenn ich diese köstliche Gougère zubereite, ist mir Helmut nahe. Seine Herzlichkeit und Begeisterung leben weiter...
Ich muss gestehen, daß sich im Zeitalter des PC in dieser Richtung viel verändert hat, was ja auch schön ist. Was damals die handgeschriebenen oder mit Schreibmaschine getippten Rezepte waren, ist jetzt ein Link oder Blog. Ich sehe das positive - es ist alles so viel unkomplizierter!

Für diese Gougère de Bourogne wird ein salziger Brandteig zubereitet. Sie schmeckt pikant, ist mit einem Windbeutel aus Käse zu vergleichen.


Gougère de Bourgogne

für eine Springform mit 24 cm Durchmesser 

300 ml Wasser 
100 g Butter
1 Teelöffel Salz
200 g Mehl
5 Eier
120 g Gruyère
weißer Pfeffer
1 Eigelb

Das Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Wenn das Wasser kocht, die Butter in den Topf geben und mit Salz würzen. Wenn alles zusammen kocht, den Topf von der Platte nehmen. Das Mehl auf ein Mal in den Topf geben und sehr schnell verrühren. Wenn der Teig trocken ist, nimmt man den Topf von der Platte und füllt den Teig in eine Schüssel um. 

Nun rührt man die Eier nacheinander dazu.

Den Gruyère reiben und 100 g davon unter den Teig mischen. Mit weißem Pfeffer würzen und nun den Teig in einer gefettete Kuchenform gleichmäßig verteilen. 

Mit Eigelb bestreichen und dann mit dem restlichen Käse bestreuen.

Bei 200° C im Backofen 35-45 Minuten backen.

Dieses Rezept passt super für eine Abendeinladung bei einem Glas französischem Rotwein.