An alle, die Italienisch können: Mit dem Begriff aus der Überschrift ist etwas sehr Positives gemeint. Als ich von
Malfatti zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich zunächst, ein ganz neues, italienisches Pastagericht entdeckt zu haben. Da gibt's auch für mich bestimmt noch was zu entdecken, bei den Malfatti ist dies allerdings nur eingeschränkt der Fall. Nach etwas Recherche ist nämlich auch mir, die der italienischen Sprache nicht mächtig ist, untergekommen, dass "
malfatti" so viel heisst wie
"schlecht gemacht". Jetzt wo ich es weiss, hätte ich es mir auch selbst herleiten können ... aber zunächst klang es für mich wie ein schöner Eigenname für eine italienische "Pasta"-Sorte im weiteren Sinne. Punkt. Jetzt wo ich schlauer bin und darüber nachdenke, finde ich den Ausruck aber eine ganz passende Umschreibung für von Hand geformte Nocken. Meine bisherigen selbstgemachten Gnocchi habe ich auch immer als
sehr handgemacht in ihrem Aussehen bezeichnet, um die Inhomogenität zu rechtfertigen ;-).
Eigentlich sind Malfatti nichts anderes als
Ricotta-Gnocchi - daher sprach ich oben auch nur eingeschränkt von einer Neuentdeckung. Denn diese lassen sich ja beliebig variieren, was die Form und Beigaben angeht. So kann man
Gnocchi,
Kugeln, Nocken etc. formen - oder was auch immer (und es dann auch komplett ohne Form ganz legal Malfatti nennen :-)).
Und zum Teig kann man zum Beispiel
Spinat,
Bärlauch oder
Kräuter beigeben.
In welcher Form auch immer, die Dinger sind einfach unglaublich lecker. Deswegen spricht auch nichts dagegen, alle möglichen Varianten auszuprobieren. Wie zum Beispiel diese Nocken, die ich aus dem Teig nach dem Rezept unten (mit frischem Spinat angereichert) geformt und anschließend mit etwas Parmesan überbacken habe. Dazu gab's eine große Portion frischen Salat. Gut kann ich mir aber auch eine Tomatensauce dazu vorstellen, was so viel heisst wie: Bald gibt's Spinat-Ricotta-Knödel in Tomatensauce ;-)
Die 2 Portionen für das Rezept unten fallen eher klein aus. Wenn man eher viel Hunger mitbringt, könnte man auch das doppelte Rezept für 2-3 Leute bemessen. Auf das Gericht gestossen bin ich beim Durchblättern von "Basic Cooking 2" vom GU-Verlag, als ich
dieses Rezept gesehen habe. Bei der Zubereitung habe ich mich aber eher an
diese Vorlage mit ein paar Abwandlungen gehalten.
Malfatti
für 2 Portionen
250 g frischer Spinat
100 g Parmesan
125 g Ricotta
1 Ei
30 g Mehl (plus etwas mehr für's Formen)
100 g Parmesan
1/2 TL abgeriebene Zitronenschale
1 Prise Muskat
Salz
Pfeffer
Den gewaschenen Spinat eine Minute in kochendem Wasser blanchieren, danach ganz fest ausdrücken und hacken. Den Parmesan reiben. In einer Schüssel den Spinat mit dem Ricotta, Ei, Mehl und 2/3 des Parmesans (der Rest wird zum Überbacken benötigt) sowie der Zitronenschale vermengen. Mit Muskat, Salz und Pfeffer abschmecken.
Den Ofen auf 200°C vorheizen. Einen großen Topf mit Wasser zum Kochen bringen. Etwas Mehl auf einem Teller oder der Arbeitsplatte ausstreuen. Mit zwei Esslöffeln etwas Teig auf das Mehl geben und aus der bemehlten Teigmasse mit den Händen Nocken (bzw. Kugeln, Klöße ...) formen. Bei mir hat die angegebene Teigmenge 12 Stück ergeben. Die Nocken behutsam in das heiße (maximal ganz leicht köchelnde) Wasser legen und 3-5 Minuten ziehen lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Anschließend in eine Auflaufform geben und den restlichen Parmesan darüber streuen. Im Ofen ca. 10 Minuten überbacken. Die Malfatti zum Beispiel mit frischem Salat, Gemüse, einer Tomaten- oder Béchamelsauce servieren.