Samstag, 31. Oktober 2015

Mal was anderes: Kohlrabischnitzel

Ich ernähre mich ja seit fast zwei Jahren vegetarisch. Das Resumée kann ich kurz halten: ich vermisse Fleisch überhaupt nicht - und im Gegenteil, ich genieße es, dass ich nun noch mehr mit Gemüse kochen kann, was ich einfach viel lieber mag. Sämtliche vegetarische Fleischersatzprodukte haben mich daher auch nie gereizt und ich wäre jetzt nie drauf gekommen, mir vegetarische Wurst zu kaufen (einzige Ausnahme: Grillen am 1. Mai). So wäre ich selbst auch nicht auf die Idee gekommen, mir ein Gemüseschnitzel zuzubereiten. Als mir mein Bruder aber mal davon erzählte, dass er (als (!) Nichtvegetarier) Kohlrabischnitzel gemacht habe, und die super geworden seien, habe ich mir das als Idee aber im Hinterkopf behalten.

Nun gut, Kirsten vom Food Blog Sugar and Spice hat eigentlich seit Jahren oft gleiche Ideen wie ich oder liefert mir genau dann ein Rezept, wenn ich was bestimmtes im Hinterkopf habe. Lustigerweise ist das gegenseitig, da sie letzte Woche mein jüngst verbloggtes Quinoa-Müsli nachgemacht hat. Jedenfalls hat die liebe Kirsten dann vor nicht langer Zeit ein Rezept für, 3 Mal dürft ihr raten, jaaa Kohlrabischnitzel verbloggt. Ich hab's dann mal nachgemacht auf dieses Zeichen hin. Ich war ja noch nie Schnitzelexpertin und hab mit Panieren eigentlich keine Erfahrung, daher waren die Zubereitung und das Essen mal "was anderes" für mich.


Geschmeckt hat's mir super. Ich persönlich würde ja nicht unbedingt zum Nachmachen animiert, wenn man mir sagen würde, dass es ähnlich wie ein richtiges Schnitzel schmeckt. Aber ein bisschen tut es das schon. Nur viel besser, weil sich innen eben leckeres Gemüse verbirgt (ohne dass man Gefahr läuft, auf irgendwelche Knochen oder Sehnen zu beißen)... und so schön saftig :-)

Also, auch bzw. besonders an die Nichtvegetarier: Probiert's mal aus!


Das Nachmachen von Kirsten's Rezept hat bestens geklappt. Ich hab nur die Sahne weggelassen, weil ich keine daheim hatte. Dazu gab's bei mir gebratene Champignons und einen Chicorée-Rucola-Salat.

Sonntag, 25. Oktober 2015

Der nächste Mohnkuchen: Mürbeteig mit Mohn-Pudding-Füllung und Streuseln

So, und es hat wirklich nicht lange gedauert, bis ich nach dem Mohn-Quarkkuchen mit Zwetschgen und Zimtstreuseln den nächsten Mohnkuchen gebacken habe. Bei dem Zwetschgenkuchen habe ich entdeckt, dass ich mit meinem Zauberstab wirklich Mohn mahlen und somit auch Mohngebäck zubereiten kann. Juhu! So viel mir beim nächsten Anlass, Kuchen zu backen, auch sofort ein Rezept ein, welches ich bereits vor Jahren entdeckt hatte, aber eben wegen dem fehlenden, gemahlenen Mohn nie zubereiten konnte (in diesem Rezept steht zwar nicht explizit gemahlener Mohn drin, in den meisten anderen aber schon. Und mir ist es lieber, gemahlenen Mohn zu verwenden, da ich mehrfach gelesen habe, dass man von ungemahlenem high werden kann. Und das ist jetzt nicht meine Absicht;-)).


Vergangene Woche habe ich nun einen Mohn-Pudding-Kuchen nach einem Chefkoch-Rezept gebacken. Er besteht aus einem Mürbteigboden, einer Füllung aus Mohn und Pudding und Streuseln aus dem Teig für den Boden. Was das Rezept angeht, so habe ich anstatt dem Vanillepudding 80 g Stärke genommen und das Mark einer Vanilleschote, sonst bin ich wie im verlinkten Rezept verfahren.


Und er schmeckt einfach so richtig saftig und lecker nach Mohn absolut mein Fall! Den gibt's sicher wieder. In meinem absoluten Traumkuchen wären vielleicht noch Rumrosinen, aber sonst gibt's wirklich nichts zu meckern. Sowas werde ich mal ausprobieren, wenn ich für mich alleine backe, da doch einige Leute, die ich kenne, keine Rosinen mögen.

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Gegen Pasta-Langeweile: mal ein anderes Pesto mit frischem Bohnenkraut

Das Rezept hat mir die Freundin unseres Sohnes geschickt, mit folgender Bemerkung an uns: "damit ihr nochmals eine Abwandlung eurer geliebten Pasta am Samstag-Abend habt und keine Langeweile aufkommt." Ich habe Bio-Stangenbohnen verwendet (um diese Jahreszeit schon wieder schwierig frische zu bekommen - meine waren in Folie verpackt und ich war erst nicht begeistert) war aber dann über den aromatischen Geschmack doch positiv überrascht und ich finde sie passen sehr gut zu dem Gericht.



  Pesto mit Bohnennudeln

für 4 Portionen

Zutaten für das Pesto:
einige Zweigchen Bohnenkraut
6 getrocknete, in Öl eingelegte Tomaten
2 Knoblauchzehen
50 g Pinienkerne
8 EL Olivenöl
4 EL frisch geriebener Pecorino
Salz
Pfeffer aus der Mühle

Zutaten für die Pasta:
400 g grüne Stangenbohnen
400 g kurze Nudeln (ich habe Farfalle genommen)

Das Bohnenkraut waschen und trocken schütteln, die Blättchen abstreifen und grob hacken. Die Tomaten abtropfen lassen und würfeln. Den Knoblauch schälen und hacken.
Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze unter Rühren goldgelb braten. Mit dem Bohnenkraut, den Tomate, dem Knoblauch und dem Öl im Mixer zu einer feinen Paste verarbeiten, Käse unterrühren und das Pesto mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die grünen Bohnen waschen, die Enden abschneiden und in gleichmäßige Stücke schneiden. In einem Topf mit Salzwasser bissfest garen.

Die Nudeln ebenfalls im Salzwasser bis zum gewünschten Biss garen.

Nun das Pesto mit 3 EL heißem Nudelwasser cremig rühren. Die Nudeln und Bohnen abgießen, abtropfen lassen, zurück in den Topf schütten und mit dem Pesto mischen.

Sonntag, 18. Oktober 2015

Ein lange geplantes Projekt und Herbstklassiker: Zwiebelkuchen

Ich habe immer mehr Projekte im Kopf, als ich umsetzen kann. Das bezieht sich auf das Kochen und Backen wie auf alle anderen Bereiche des Lebens. Ein paar dieser Projekte werde ich wohl nie realisieren, aber andere dafür schon. So zum Beispiel das Projekt namens "Zwiebelkuchen backen". Das wollte ich wirklich schon seit ungefähr 5 Jahren mal im Herbst tun ... und nun hab ich es endlich mal gemacht. Der Zwiebelkuchen ist aber nicht nur ein von der Liste abgehaktes Projekt, sondern könnte ein Herbstklassiker für mich werden, denn er war wirklich ein Genuss. 

Das mit dem Genuss bezieht sich auf das Essen, auf die Zubereitung trifft es wegen dem Zwiebeln schälen und hobeln nicht ganz zu. Das ist eine etwas traurige Angelegenheit ... aber es lohnt sich. Wirklich.


Einen Zwiebelkuchen zu backen stand wie gesagt schon lange bei mir auf dem Programm, ein Rezept dafür ausgesucht hatte ich mir letzten Herbst. Quark-Öl-Teig habe ich zum ersten Mal zubereitet. Und ich fand ihn spitze, da ich Quark wirklich liebe und die Zubereitung einfach ist (man muss im Vergleich zu Hefeteig keine Gehzeit einplanen und im Vergleich zu Mürbeteig ist er gesünder). Und Zwiebeln haben es wirklich verdient, als Gemüse auch mal die Hauptrolle zu spielen, und nicht nur mit sämtlichen anderen Sorten zusammen angebraten zu werden.


Zwiebelkuchen

für den Teig:
250 g Magerquark
400 g Mehl
1 Ei
60 ml Milch
75 ml Rapsöl (entspricht 68 g)
1 EL Backpulver

für den Belag:
1,5 kg Zwiebeln
30 g Butter
15 ml Rapsöl
4 Eier
300 g Schmand
Salz
Pfeffer
Muskat

Alle Teigzutaten verkneten, bis ein geschmeidiger Teig entsteht. Diesen in Frischhaltefolie wickeln und ca. 30 Minuten in den Kühlschrank stellen. 

Die Zwiebeln schälen und in feine Streifen schneiden bzw. hobeln. In einer Pfanne Butter und Öl erhitzen und die Zwiebeln darin ca. 10 Minuten anbraten, danach vom Herd nehmen. Den Schmand mit den Eiern verrühren, mit Salz, Pfeffer und Muskat kräftig würzen. 

Den Backofen auf 200°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. 

Den Teig aus dem Kühlschrank holen, ausrollen und auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen, dabei einen kleinen Rand formen. Anschließend Zwiebeln darauf verteilen und dann die Eier-Schmand-Masse darübergießen. 

 Den Zwiebelkuchen 45 bis 60 Minuten im Ofen backen. 


Dieses Rezept ist in meinem Kochbuch "Die besten Rezepte aus der Black Forest Lodge - Internationale vegetarische Küche im Schwarzwald" enthalten. Mehr Infos zum Buch und zur Bestellung gibt es hier.

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Zwetschgenkompott mit Rum: welch herrlicher Duft beim Zubereiten

Auch zu diesem Pflaumenkompott habe ich ein persönliches Bild. Ich arbeite bei einem Pflegedienst und eines Tages ist eine Krankenschwester zu mir ins Büro gekommen und hat geschwärmt, wie toll es bei einer alten Patientin gerochen hat und welch dicker Alkoholdunst durch das Haus gezogen ist.
Der Grund dafür: diese Patientin war dabei, ein leckeres Zwetschgenkompott zu machen. Ich habe meine Kollegin gebeten, mir das Rezept zu besorgen und nachfolgend kommt es.


Da ich weiß, daß es nicht immer so einfach ist den richtigen Reifegrad zu erwischen, wenn man gerade Zeit und Lust hat Zwetschen zu verwerten. Diesmal hatte ich Glück und war begeistert, was für schöne reife Zwetschgen bei meinem Gemüsebauern vorrätig waren. Da er mir verraten hat, dass es dieses Jahr die letzten "Eigenen" sind, habe ich kräftig zugelangt.


 Zwetschgenkompott
 
1 kg Zwetschgen
100 g brauner Zucker
250 ml Rotwein
25 ml Rum
1 TL Zimt

Alle Zutaten einmal aufkochen lassen bis der Schaum kommt, dann 5 Minuten kochen lassen.


Leider riecht man den Rum beim Zubereiten fast mehr als man ihn beim fertigen Kompott herausschmeckt.
Dieses Kompott schmeckt ähnlich, wie das vor kurzem veröffentlichte Rezept.

 Die Patientin hat das Kompott auf Vorrat gemacht, ganz heiß in Gläser gefüllt und die Gläser dann gekippt (auf den Kopf gestellt).
Sie hat allerdings bedeutend mehr Zucker verwendet als ich. Ich weiß nicht, wie lange das Kompott im Glas haltbar wäre .......... Wir haben es gleich aufgegessen.

Sonntag, 11. Oktober 2015

Quinoa geröstet: in der Müslimischung

Müslimischungen mache ich zwar ab und zu selbst, aber öfter gibt's bei mir noch Birchermüsli oder ein Porridge. Bisher habe ich auch schon ein paar Varianten probiert (so langsam einige, bis auf ein Müsli mit Schokostückchen, was ich eigentlich zuerst vorhatte). Nun kam's zu einem neuen Versuch, nachdem Sia auf ihrem Blog ein Rezept für ein Quinoa-Knuspermüsli veröffentlicht hatte. Darin wird das Quinoa "nur" im Ofen geröstet und nicht vorgekocht. Ob das ausreicht und dann nicht zu hart wird, habe ich mich zunächst gefragt... am Lebensmittel Quinoa bin ich ja sehr interessiert. Ich habe mich dann auch daran erinnert, dass Nadja vor einiger Zeit ein Rezept für Quinoa-Granola im Rahmen meines Quinoa-Projekts veröffentlicht hat. So habe ich das Rösten von Quinoa im Ofen als Teil einer Müslimischung ausprobiert. Das Müsli hält, was es verspricht: es ist wirklich KNUSPRIG! Sehr fein. Quinoa geht also auch im Müsli - eine weitere Verwendungsmöglichkeit.

Das Rezept setzt sich aus mehreren Quellen zusammen. Aus Sia's Rezept wurde das Quinoa übernommen, die Mandeln und Cranberries aus einem Rezept der Runner's World, und den Rest hab ich selbst zusammen gemixt. Der Tipp, die Mischung im Ofen alle 10 Minuten durchzurühren, dass nichts anbrennt, ist wirklich gut. Zudem habe ich bei einer anderen Granola-Version immer die Sorge gehabt, dass die Cranberries mir anbrennen, also habe ich sie gemäß der Runner's World-Variante diesmal am Schluss untergemengt, was ich für sinnvoll halte. Man lernt nie aus ;-)
Die Quinoakörner habe ich wie üblich vorher gewaschen, allerdings wirklich gut aptropfen lassen, an ihnen sollte nicht mehr allzu viel Wasser sein.


Quinoa-Kokos-Granola

50 g Kokosöl
100 ml Ahornsirup
100 g Quinoa (ungekocht)
200 g Haferflocken
40 g brauner Zucker
1/4 TL Salz
75 g Mandeln
30 g Leinsamen
30 g Kokosraspel
100 g getrocknete Cranberries

Den Backofen auf 160°C vorheizen. Das Quinoa waschen und gut abtropfen lassen. Kokosöl und Ahornsirup in einem Topf bei niedriger bis mittlerer Temperatur zum Schmelzen bringen.
Quinoa, Haferflocken, Zucker, Salz, Mandeln, Leinsamen und Kokosraspel in eine Schüssel geben und zusammen mit der Flüssigkeit vermengen. Die Mischung auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und im Ofen ca. 30 Minuten backen. Jeweils nach 10 Minuten etwas "umrühren", sodass das Müsli gleichmäßig knusprig gebacken wird. Am Ende die Cranberries unterheben.

Dienstag, 6. Oktober 2015

Hülsenfrüchte italienisch: ein Genuss für den Gaumen

Mir werden die Bilder immer in Erinnerung bleiben, als wir (die Teilnehmer des Manz Vollwertseminars) um den Topf geschart waren - eigentlich pappsatt - und nicht aufhören konnten, mit unserem frischgebackenen Brot die leckeren dicken Bohnen rauszulöffeln.


Italienisches Bohnengemüse

500 g dicke weiße Bohnen (ungekocht)
3 Zwiebeln
2 EL Olivenöl
2 Knoblauchzehen
4 Tomaten 
3 Lorbeerblätter
200 g Tomatenmark
Pfeffer
Salz
Majoran
Thymian
Paprikapulver
1 EL Olivenöl
200 ml Schmand

 Die weißen Bohnen über Nacht einweichen und anschließend ca. 2 Stunden weichkochen.

Die Tomaten waschen, den Strunk entfernen und in Würfel schneiden. 
Die Zwiebeln würfeln und in Olivenöl glasig dünsten.
Dann die Knoblauchzehen durchpressen und mit den gewürfelten Tomaten, dem Tomatenmark, den Lorbeerblättern und den restlichen Gewürzen ca. 10 Minuten mitdünsten.
Nun vorsichtig die gegarten Bohnen daruntermischen. Das Olivenöl und den Schmand unterziehen, erwärmen und genießen!!!

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Suppenlaune: Kürbis-Apfel-Suppe

Ich bin schon richtig im Herbst angekommen, auch kulinarisch, denn ich habe mich vor Oktober bereits durch sämtliche bewährte Kürbisrezepte gekocht und gebacken: angefangen beim Kürbis-Porridge, über den amerikanischen Pumpkin-Pie hin zu sämtlichen Suppen zum Aufwärmen. Sowohl die mediterrane Kürbissuppe (mein absoluter Favorit, die Mediterrane) als auch die puristische Kürbissuppe gab's schon.


Bei so viel Kürbissuppe tut es gut, gleiche mehrere Rezepte zum variieren zu haben. So kam ich auf die Idee, auch eine Kürbis-Apfel-Suppe auszuprobieren. Als Apfelfan klingt das natürlich spannend. Zudem konnte ich mir den süßlichen Apfel zum ebenfalls leicht süßlichen Kürbis sehr gut vorstellen. Im Rezept werden Lauch und Zwiebeln auch noch mit ein wenig Zucker karamellisiert. Das alles macht sich wirklich gut. Und das alles mit etwas Curry abzuschmecken ist auch eine gute Idee. Sehr lecker, die Suppe, die als Variation ins Repertoire aufgenommen wird.