Ich wollte meiner Mama schon lang mal dabei zusehen, wie sie Mürbeteig so gleichmäßig in eine Springform bekommt. Eigentlich hatten wir uns ja vorgenommen, einen Rhabarberkuchen zu backen, allerdings war im Gemüsegarten die Ausbeute nicht so reichlich, dass es sich gelohnt hätte (das Wetter war einfach zu gut, aber immerhin hat die Erde dieses Wochenende etwas Wasser abbkommen. Dann kann der Rhabarber ja diese Woche fleißig wachsen, denn ich habe noch einiges mit ihm vor). Johannisbeersaison ist zwar noch nicht, aber es waren noch welche in Gefriertruhe, also fiel die Entscheidung auf einen Beerenkuchen. Nachdem wir im Rezepteordner lange nach dem Rezept "Johannisbeerkuchen" gesucht hatten, fiel uns plötzlich auf, dass dieser unter dem Namen "Schwäbischer Träubleskuchen" eingetragen ist.
Ganz schwäbisch haben wir dann auch die Eigelbe für den Mürbeteig verwendet, die von der Eiweißfüllung übrig sind ;-). Es waren nur noch 3 Eier im Haushalt ...
Das mit den Eiern hat aber gut funktioniert. Der Kuchen schmeckt schön fruchtig, wenn man Johannisbeeren mag, die ja ähnlich sauer wie Rhabarber sind. Den Mürbeteig haben wir zu einem Teil mit Vollkornmehl zubereitet, was dem Kuchen einen besonderen Geschmack verleiht.
Johannisbeerkuchen
Zutaten für den Teig:
100 g Vollkornmehl
150 g Weizenmehl
1 Pck. Vanillezucker
65 g Zucker
1 Ei (oder die 3 Eigelb, die von der Füllung übrig sind)
125 g Butter
etwas Mehl zum Bearbeiten des Teiges
evtl. 1 EL Wasser
Zutaten für die Füllung:
3 Eiweiß (evtl. 4)
600 g Johannisbeeren (TK oder frisch)
150-200 g Zucker (bei weißen Johannisbeeren, die etwas milder sind, 150 g)
100 g gemahlene Haselnüsse
3 EL Grieß
3 EL Sojaflocken
1 Pck. Vanillezucker
Aus den Teigzutaten einen Mürbeteig herstellen (bei schneller Herstellung und unter Verwendung von Eigelben muss dieser nicht zwangsweise vor der Weiterverabeitung gekühlt werden). Wenn der Teig zu trocken sein sollte, 1 EL kaltes Wasser hinzugeben. Etwas Mehl auf einer Arbeitsfläche verteilen und anschließend den Teig ca. 3-4 mm dick ausrollen und den Boden einer Springform damit auskleiden. Den Rest des Teiges zu Rollen (ca. 3 cm Durchmesser) formen und mit dem Wargelholz flach rollen. Mit diesen Stücken den Rand der Form auskleiden. Der Rand sollte ca. 4 cm hoch sein. Zur Verzierung einen Messerstiel in Mehl tauchen und diesen gleichmäßig in den Teigrand drücken, sodass ein Wellenmuster entsteht. Den Boden mit einer Gabel mehrmals einstechen.
Für die Füllung das Eiweiß steif schlagen, danach den (Vanille-)zucker hinzufügen und 2 Minuten weiter rühren. Die Johannisbeeren waschen, die Stiele entfernen - oder die Tiefkühlware auftauen lassen. Dann die Beeren zusammen mit den gemahlenen Haselnüssen, dem Grieß und den Sojaflocken hinzugeben und alles mit einem Kochlöffel vorsichtig umrühren. Die Masse sollte dickflüssig sein. Bei tiefgefroreren Johannisbeeren, die noch nicht ganz aufgetaut sind, muss eher mehr Grieß bzw. Sojaflocken hinzugefügt werden. Bei frischen Beeren reicht evtl. die Hälfte der Menge an Grieß und Sojaflocken.
Die Füllung in die Form gießen, glatt streichen (evtl. die Form dazu etwas hin- und herbewegen). Den Kuchen bei 200°C im vorgeheizten Backofen ca. 50 Minuten backen. Nach der Hälfte der Zeit diesen am besten mit Alufolie bedecken.
Hehe, ich hab ja bis heute manchmal Verständigungsprobleme, wenn ich vom Träubleskuchen meiner Oma schwärme, aber Schwaben kennen das Wort "Johannisbeere" glaub ich nicht mal... :)
AntwortenLöschenDer ist allerdings mit klassischen Baiserguss, aber deine Variante klingt auch richtig lecker!
Den Trick mit dem bemehlten Kochlöffel zur Verzierung muss ich mir merken! Ansonsten kann ich nur einen kleinen Küchenhelfer meiner Mama empfehlen, von dem ich nicht mal weiß, wie er heißt. Sieht aus, wie zwei unterschiedlich kleine Wellhölzer an einem z-förmigen Metallbügel. Damit lässt sich der Teig direkt in der Form ganz einfach und gleichmäßig ausrollen. Und der Rand wird anschließend mit einem waagerecht angesetzten Messer noch auf gleiche Höhe getrimmt... :)
Liebe Grüße und ein bisschen Neid, denn ich würde soooo gerne auch ein Stückchen von dem Kuchen abhaben,
Ina
Danke für deinen lieben Kommentar, Ina.
AntwortenLöschenIch hätte dir auch sooo gerne ein Stück Kuchen abgegeben. Er war uns eh zu viel und meine Mama hat heute den Großteil mit ins Büro genommen.
Das Küchenwerkzeug, das du beschreibst, war mir bisher unbekannt. Werde mich, wenn ich in einem entsprechenden Laden bin, mal danach Ausschau halten.
Sehr schoener Blog!
AntwortenLöschenGefaellt mir unheimlich gut. ;)
http://catwalkfeeling.blogspot.com/
@ Catwalkfeeling: Danke, sehr nett!
AntwortenLöschenOh den muss ich unbedingt mal ausprobieren!
AntwortenLöschenIch Liebe Johannisbeeren :D und wie der Zufall so will bringt mein Onkel mir morgen welche :D
Hab übrigens auch ein Paar Rezepte auf meinem Blog falls du interesse hast :D
http://zuckerwattenbaum.blogspot.com/
Freut mich :)
AntwortenLöschenHast du eigentlich all die Rezepte auch ausprobiert die man hier findet, oder sind hier auch welche dabei die du selbst noch nicht gemacht hast?
Lg Kata
Habe ich alles mindestens ein Mal gemacht, Kata. Sonst würde das nicht auf meinem Blog landen - dort ist nur Erprobtes und von mir für gut Befundenes. Die Fotos sind der Beweis ;-)
AntwortenLöschen