Freitag, 1. Juli 2022

Sachertorte - unsere neue Familien-Festtagstorte

Wie immer wieder im Leben beachtet oder verändert man manche Dinge erst, wenn sie im richtigen Augenblick oder von verschiedenen Seiten auf uns zukommen. Bei einer Geburtstagseinladung hat meine Tischnachbarin, deren Lebensgefährte aus Wien stammt, von der berühmten Sachertorte geschwärmt. Sie hat mir auch erzählt, daß sie die Sachertorte selbst bäckt und mir erklärt wie sie es macht. Für ein Rezept habe ich das Internet zur Hilfe geholt und die tolle Seite Mann backt entdeckt. Dort ist die Zubereitung exakt beschrieben. 

Da der Termin des nächsten Familienfestes bereits feststand und unsere "Kinder" die bisherige Festtagstorte (Schwarzwälder Kirschtorte) wegen der Sahne nicht mehr bevorzugen, war ich sicher: diese Torte schmeckt allen und habe mich auch gleich an eine Probetorte gewagt. Äußerlich war ich ganz zufrieden, der Boden hat sehr gut geschmeckt, aber in der Mitte war mir die Torte etwas zu speckig. Also habe ich mich nochmals drangemacht und die Temperatur beim Backen verändert (Wir haben "nur" einen Brotbackofen und die richtige Temperatur ist beim Kuchenbacken etwas schwierig). Dieses Mal allerdings das halbe Rezept in einer kleinen Form. (Andauernd Probe-Sachertorte zu essen ist nicht gerade ideal für die Linie vor einem Fest). Dieses Ergebnis war einigermaßen zufriedenstellend, allerdings war mir der Boden etwas zu trocken. Die Glasur ist mir auf Anhieb gelungen, was ich von der Torte am Vorabend der Hochzeit nicht behaupten kann. Ich bin sehr ins Schwitzen geraten, hatte glücklicherweise nochmals Sahne und Kuvertüre auf  Vorrat und habe die Festtagstorte dann doch noch hinbekommen. Allerdings werde ich weiterhin versuchen, diese Torte zu optimieren und gelingsicher zu machen um somit stressfreier ins Fest zu starten.

mein erstes Probeexemplar

Zutaten für die große Torte (Durchmesser der Tortenform 27 cm):

225 g zimmerwarme Butter
50 g Puderzucker
10 Eigelb
265 g Kristallzucker
10 Eiweiß
200 g Zartbitter Kuvertüre
200 g Mehl
1 EL Kakao
 
Zutaten für die Füllung:
 
350 g Marillenmarmelade fein passiert
20 ml Rum 
 
Zutaten für die Glasur der Sachertorte:
     
 250 g Zartbitter Kuvertüre
200 g Sahne
2 Blatt Gelatine

 Zubereitung des Tortenteigs: 
 
Vorbereitung:

 Die Zutaten (Butter und Eier) sollten die gleiche Temperatur haben, deshalb ein paar Stunden vor dem Backen aus dem Kühlschrank nehmen.

Den Backofen auf 175°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Die Kuvertüre schmelzen und beiseite stellen, damit sie anschließend nicht zu heiß ist.
 
Die Butter mit dem Puderzucker weiß schaumig schlagen.
Die Dotter einzeln dazumixen bis eine sehr cremige Masse entstanden ist.
 
Nun die etwas abgekühlte Kuvertüre dazu geben und alles verrühren.
Das Eiweiß nun so lange schlagen, bis es leicht weiß wird, dann
den Kristallzucker langsam einrieseln lassen.
Den Eischnee nun schlagen, bis er seidig matt wird. Er darf aber nicht zu fest, sondern er muss noch etwas cremig sein, damit er sich gut unterheben lässt.
 
Nun die Butter-Eigelb-Masse abwechselnd mit der gesiebten Kakao/Mehlmischung mit einem Schneebesen unter den Eischnee heben.
 
Die entstandene Masse in die Tortenform geben und sehr gleichmäßig verteilen.
 Die Sachertorte nun ca. 60 Minuten backen.

Nach dem Auskühlen eventuell den oberen Knubbel abschneiden.

Fertigstellen der Sachertorte:
 
2 EL Marillenmarmelade mit 100 ml Wasser, 2 EL Zucker und dem Rum aufkochen. 
Den Sacherboden durchschneiden und die untere Hälfte gleichmäßig mit diesem Sirup tränken.
Dann den Boden mit  Marillenmarmelade bestreichen und den oberen Boden darauf legen.

Tipp: Den Boden markieren, damit beide Hälften wieder zusammenpassen.
Dazu vor dem Durchschneiden einen horizontalen Schnitt an der Seite der Torte machen, daß man den oberen Boden exakt auf den unteren Boden legen kann und die Torte nicht uneben wird.
 
Mit dem Rest der Marmelade die Oberseite sowie außen um den Sacherboden herum eine Schicht auftragen und ganz sauber abziehen. So vermeidet man einen unebenen Rand  und die Glasur wird besonders glatt (Aprikotieren).
Die Sachertorte nun in den Kühlschrank stellen.

Zubereitung der Glasur:
 
Zwei Blatt Gelatine in kaltem Wasser einlegen und 10 Minuten quellen lassen.

Die Sahne und Kuvertüre in einen Topf geben und beides erhitzen (nicht kochen!) bis die Schokolade geschmolzen ist.

Nun die Gelatine ausdrücken und langsam und vorsichtig unter die Schokoglasur rühren bis sie sich aufgelöst hat. Dabei darauf achten, keine Luft in die Glasur einzurühren.
Die Glasur nun etwas auskühlen lassen, bis sie zähflüssig wird. Die Sachertorte nun mit der Glasur übergießen.
       
Falls notwendig, die Glasur an den Seiten immer wieder nach oben streichen bis alles bedeckt ist. Die Oberfläche ist tabu!! Nur so bleibt sie ganz glatt und perfekt.
 
Die Glasur langsam fest werden lassen und die Torte mindestens 24h stehen lassen. Erst wenn die Böden durchgezogen sind und sich der Marillen- und Rumgeschmack im Boden ausgebreitet hat, sollte man sie anschneiden. 
 
Das Herz auf der kleinen Torte habe ich mit Kuvertüre aufgespritzt.
Dabei mit Pergamentpapier eine Tüte formen und die Spitze abschneiden.
Mit Kuvertüre füllen und auftragen.

Vorsicht: es kann nichts ausgebessert werden.
Die cleane Oberfläche ist schnell zerstört.
 

Für die kleine Form (Durchmesser 17 cm) habe ich die Zutaten halbiert. 
Sie ist etwas höher geworden.

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