Seit dem Jahr 2014 bin ich nun offiziell Vegetarierin. Nach 3 Monaten gab's ein
Resumée, nach dem Meilenstein des ersten Jahres gibt's nochmals einen kurzen Lagebericht. Mit der Betonung auf
kurz, denn die Lage ist schnell zusammengefasst: Mich komplett vegetarisch zu ernähren war eine
super Entscheidung, mit der ich mich nach wie vor gut fühle. Ich habe Fleisch- oder Fischprodukte niemals vermisst und hatte so auch nie das Bedürnis, vegetarische Ersatzprodukte auszuprobieren. Viel mehr habe ich es genossen, mich durch gesunde Gemüsegerichte zu kochen, anstatt zu denken "wegen dem Eisen und den Proteinen sollte ich unbedingt mal wieder ein Stück Fleisch zu mir nehmen". Also wirklich kein Opfer für mich, auf Fleisch zu verzichten.
Mehr als satt wurde ich auch überall als Vegetarierin, auch wenn ich das ganze Jahr so oft erstaunt war, wie wenig Auswahl man als Vegetarier auf Speisekarten hat. Vielerorts ist fleischlastige Kost halt doch noch Standard. Wegen der Auswahlmöglichkeiten stört mich das wenig, da ich der Meinung bin, da wir eh viel zu oft viel zu viele Wahlmöglichkeiten haben, womit wir durch den Entscheidungsprozess sinnlos Zeit und Energie verschwenden. Die Auswahl auf der Speisekarte im Restaurant geht also schneller und das ist ein Vorteil ;-) Auf der anderen Seite rege ich mich einfach ab und zu sehr auf, wenn Leute Fleisch essen, ganz ohne zu hinterfragen, wo das denn herkommt. Zu diesem Thema habe ich mich auch auf die ein oder andere Diskussion eingelassen. Auch die
Frage, warum ich denn zur Vegetarierin mutiert bin, habe ich oft und ausführlich beantwortet. Dabei habe ich immer versucht, meinem Gegenüber nicht auf den Schlips zu treten, sondern sachlich meine Motivation zu erklären. Sobald ich gemerkt habe, dass sich jemand Gedanken macht, woher er sein Fleisch bezieht, fand ich das immer sehr gut und halte den moderaten Fleischkonsum in diesem Falle auch keinesfalls für verwerflich. Und erstaunlich viele Leute machen sich Gedanken, so mein positives Fazit zu diesem Punkt nach einigen Gesprächen.
Und nun zurück zu meinem eigenen Konsumentenverhalten, bei dem ich ja ansetzen will: Auch durch die Feststellung, dass ich mich durch vegetarische Ernährung
noch lange nicht unabhängig von industrieller Massentierhaltung mache (siehe
meine Gedanken zum Film "more than honey"),
finde ich, dass diese Lebensweise einen Schritt in die richtige Richtung
darstellt. Und mir geht es aus viele Gründen (
hier erläutert) sehr gut mit diesem Entscheid. Zudem setze ich mich auch gerne für Bewegung in einem
meiner Meinung nach nötigen gesellschaftlichen Undenkprozess hin zu
fleischärmerer Ernährung ein und spreche über meine Motivation. Viel wichtiger als Radikalität ist mir in jedem Falle aber
ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln allgemein, also der Bezug
möglichst regionaler, saisonaler und unbehandelter Lebensmittel. Sprich,
bei genauerer Betrachtung komme ich zu dem Schluss, dass das Thema
vegetarische Ernährung schlecht von dem Thema bewusstes
Konsumentenverhalten separiert werden kann.
Und nun nochwas
Aktuelles: Da ich auch öfters mit dem Thema
vegane Ernährung in Berührung gekommen bin (ein riesen Trend, wenn man in den Mediun genau hinhört und der These Glauben schenkt), will ich diese Ernährungsweise endlich mal für eine längere Zeit (mindestens zwei Wochen am Stück) ausprobieren. Ab heute bin ich dabei, da es nie einen ganz optimalen Zeitpunkt geben wird. Dabei werde ich für mich immer vegan kochen, aber auswärts durchaus eine Ausnahme machen, sofern es sich nicht vermeiden lässt (aber nur unter der Bedingung). Offizielle Veganerin bin ich aber noch lange nicht ;-) Aber motiviert und gespannt auf neue Erfahrungen!