Montag, 8. September 2025

Einfach und lecker: Möhren-Lauch-Reis

Bei einer Freundin habe ich vor einigen Jahren einen Möhren-Lauch-Reis zu Mittag gegessen. Das Rezept habe ich nie erfragt, aber ein bisschen mitbekommen, was sie alles in den Topf getan hat. Ich fand den Reis damals sehr lecker, und irgendwie auch praktisch als Alltagsgericht. Nun habe ich das Ganze mal selbst nachgebastelt und bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Die 2-Jährigen Kinder meiner Freundin haben das damals gegessen - mein 3-Jähriger hat probiert und fand es "nicht so lecker". Schade. Ich fand es nämlich superlecker ... ein cremiger Reiseintopf mit leckerem Gemüse. Ich habe diese Woche nämlich die letzten verbliebenen Karotten aus dem Garten geerntet - und Lauch hatte ich zufällig noch da. Da musste der Reis gemacht werden. Und das Rezept aufgeschrieben. Sehr praktisch finde ich, dass man alles in einem Topf zubereiten kann. 


Lauch-Möhren-Reis

für 3 Portionen

400 g Karotten, grob geraspelt
1 Stange Lauch, in feine Ringe geschnitten
1 Knoblauchzehe
200 g Reis 
ca. 600 ml Gemüsebrühe (etwas mehr, je nach Reissorte)
50 g Frischkäse
80 g Gouda, frisch gerieben (nach Belieben mehr zum Bestreuen)
2 EL Öl oder Butter
Salz, Pfeffer
1 Prise Muskat 

Die Karotten waschen, schälen und grob raspeln. Den Lauch waschen und in feine Ringe schneiden, Knoblauch schälen und hacken.

Das Öl in einem großen Topf erhitzen. Lauch und Knoblauch kurz glasig anschwitzen. Die geraspelten Karotten dazugeben und 2–3 Minuten mitbraten.

Den Reis in den Topf geben, gut unterrühren und kurz mit anschwitzen.

Mit der Gemüsebrühe aufgießen. Aufkochen, dann auf kleiner Hitze zugedeckt köcheln lassen, bis der Reis gar ist (ca. 15–20 Minuten, je nach Sorte). Gelegentlich umrühren und ggf. etwas Brühe nachgießen.

Wenn der Reis gar ist, Frischkäse unterrühren. Mit Salz, Pfeffer und einer Prise Muskat abschmecken. Geriebenen Gouda unterheben.

Donnerstag, 4. September 2025

Im Kräuterglück: Wildes Ciabatta - mit wertvollen Brennnesselsamen

Auch Ciabatta kann man verwildern. In diesem Fall mit Brennnesselsamen. Jetzt ist genau die richtige Zeit um diese wertvollen Samen zu ernten. 


Dazu erst ein paar Informationen:
Die Brennnessel ist eine zweihäusige Pflanze. Das bedeutet, dass die männlichen und weiblichen Pflanzen getrennt voneinander wachsen. Die Bestäubung übernimmt der Wind. 
Auf den nachfolgenden Fotos sieht man den Unterschied der Pflanzen im  idealen Stadium der Samenernte. Die männlichen Pflanzen bilden keine Samen, die werden nicht gesammelt. Von der weibliche Pflanze sammelt man die hängende kantigen Samenstände (man sagt auch Nüsschen). Diese sollten noch nicht braun sein. Zuerst schaue ich, ob sich keine Tiere (Läuse oder Schmetterlingsraupen) an den Pflanzen befinden. Dann streife mit einem Gummihandschuhe den Brennnesselstängel von unten nach oben ab und tue alles in einen Stoffbeutel. Zuhause werden dann die Blätter von den Samen getrennt. Die Samen werden auf einem Backblech im Schatten getrocknet. Wenn sie richtig trocken sind (rascheln) streiche ich sie durch ein Sieb. Übrig sind dann nur noch die feinen Rispenstängel und die Samen können in ein Glas abgefüllt werden. Die gesammelten Blätter, die schön und nicht angeknabbert sind, werden ebenfalls getrocknet und entweder zu Tee verwendet oder pulverisiert. Das Pulver kann dann im Winter z.B. Smoothies oder Suppen aufwerten.
In den Brennnesselsamen sind folgende wertvolle Inhaltsstoffe enthalten:

30% Eiweiß, 30% ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E, Vitamin C und Vitamin A, B-Vitamine, Mineralstoffe (Eisen,  Calcium, Magnesium, Kieselsäure) und viel Chlorophyll.

Die Kombination der verschiedenen Inhaltsstoffe macht die Samen zu einem wahren Superfood. Als wertvolle Eiweißquelle sind die Samen besonders interessant für Sportler und Menschen, die sich vegan ernähren. Darüber hinaus schmecken die Samen der Brennnessel wirklich gut. 

Brennnesselsamen lassen sich in der Küche sehr vielseitig einsetzen. Wie bei meinem Rezept im Brot, aber auch im Pesto, in Smoothies, Müsli, Salat, Suppen oder Saucen. 

männliche Brennnessel

weibliche Brennnessel

Ciabatta mit Brennnesselsamen

500 g Dinkelvollkornmehl
500 g Weizenmehl
etwa 850 g Wasser 
12 g Hefe
20 g Salz
2 TL Honig
2 Handvoll Brennnesselsamen


Der Teig wird 24 Stunden vor dem Backen ohne Teigknetmaschine zubereitet. 

Etwa 100 ml kaltes Wasser in eine Schüssel geben und die Hefe darin auflösen.

 Dinkelmehlvollkornmehl, Weizenmehl, Salz, Honig, Brennnesselsamen und den Großteil des Wassers dazugeben.

Nun mit 2 Gabeln immer wieder die Zutaten aufnehmen und wieder in 
die Schüssel "plumpsen" lassen. 
(Diese Zubereitung habe ich bei einem Backkurs gelernt und wende sie regelmäßig bei bestimmten Rezepten an)

Wenn der Teig noch zu zäh ist, den Rest des Wassers zugeben.
Auf diese Weise die Zutaten vermischen bis ein zähflüssiger Teig entstanden ist.
 
Nun ein größeres Gefäß mit Deckel das zuvor leicht mit Olivenöl gefettet wurde umfüllen.

 1 Stunde abgedeckt stehen lassen. Dann mit nassen Händen zweimal falten. 3 Wiederholungen alle 30 Minuten. Danach den Teig in einer Schüssel mit Deckel in den Kühlschrank stellen. (Im Sommer schneller kühlen).

Am nächsten Tag den Teig 1 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen, auf ein nasses Backpapier kippen, mit einer Teigkarte teilen und entweder zu Ciabatta-Broten oder Ciabatta-Brötchen formen. 

Bei 250 Grad C ca. 25 Minuten backen.

 

Dienstag, 12. August 2025

Erinnerungslastig: Pad Thai

Vor beinahe 20 Jahren war ich mal in Thailand. Wie alt ich mich bei solchen Sätzen fühle 😉 Jedenfalls habe ich dort sehr gerne Pad Thai gegessen. Das mögen die Ausländer zwar lieber als die Thais, ist nicht unbedingt authentisch - aber sehr lecker (ich liebe scharfes Essen, daher habe ich auch die Curries der Einheimischen gegessen). Pad Thai ist mir Reisnudeln, ein wenig Gemüse und Ei  und das gab's damals an jeder Garküche. 

Ich erinnere mich dunkel, dass die Zutaten einzeln angebraten wurden, ich glaub erst das Gemüse, dann das Ei, und dann alles zusammen. Oder in einer anderen Reihenfolge, ist ja eine Weile her ... 
Jetzt habe ich das Gericht endlich mal Zuhause nachgemacht und das Rezept auch aufgeschrieben. Ich fand es nach dem Rezept unten sehr gut, auch wenn es in Thailand natürlich noch besser geschmeckt hat. Der Einfachheit halber habe ich nicht alles extra angebraten. Und Sprossen hatte ich keine da, das kann man noch hinzufügen. Für ein wenig Gemüse habe ich einfach Karotten genommen.


Pad Thai

für 2 Portionen

Zutaten für die Sauce:
3 EL vegetarische Fischsauce
2 EL Tamarindenpaste
1,5 EL brauner Zucker oder Palmzucker
1 EL Sojasauce
1 TL Reisessig 

Zutaten für die Nudeln:
150 g Reisbandnudeln 
2 EL Erdnussöl
1 Knoblauchzehe
2 Frühlingszwiebeln
150 g Tofu
1 Ei 
100 g Sojasprossen
2 Karotten 
50 g Sprossen
1 Handvoll gehackte Erdnüsse 
1 Limette, in Spalten (zum Servieren)
Frischer Koriander

Zubereitung:

Für die Sauce die Tamarindenpaste, vegetarische Fischsauce, Sojasauce, Zucker und Essig verrühren, bis sich der Zucker gelöst hat. Abschmecken – es sollte süß-sauer-salzig sein. 

Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Den Tofu würfeln. Die Karotten waschen, ggf. schälen und in dünne Streifen hobeln bzw. schneiden.

Nudeln nach Packungsanleitung kochen. Abtropfen lassen. 

Das Öl in einer großen Pfanne oder einem Wok erhitzen, Frühlingszwiebel, Tofu und Knoblauch ca. 3 Minuten anbraten. Dann die Karottenstreifen hinzufügen und 5 Minuten weiterbraten.

Nudeln und Sauce in die Pfanne geben und alles gut vermengen, bis die Sauce aufgesogen ist. 

Das Ei hinzugeben und stocken lassen. Nach Belieben die Sprossen untermengen

Alles mit gehackten Erdnüssen, Limettenspalten und Koriander bestreut servieren.

Samstag, 2. August 2025

Durch den Erntesegen inspiriert: Rote-Bete-Pesto

Die Ernte im Gemüsegarten ist in vollem Gange ... es ist jedes Jahr so spannend zu sehen, was besonders gut wächst und was nicht so. Der Fenchel und die Kohlrabi waren diese Saison kein Hit und fiel wie der Salat größtenteils den Schnecken zum Opfer. Aber dafür sind die roten Bete toller denn je. Ich habe nun die erste Ladung geerntet und endlich mal ein Pesto zubereitet (den Plan hatte ich seit Jahren). Diese Farbe! Einfach unglaublich toll, dieses intensive, dunkle und natürliche Pink. Klasse. Geschmacklich hat mich das Pesto mit Feta, Walnusskernen und Thymian auch überzeugt 😋

Ich werde das Pesto wieder machen ... wahrscheinlich auch bald. Mit der Konsistenz unten kann man es super zu Nudeln essen (evtl. mit etwas Nudelwasser mit den Nudeln vermengen). Aber es eignet sich auch als gesunder Brotaufstrich.

Es fehlt noch ein schönes Bild mit Nudeln, das die Schönheit der pinken Farbe zeigt. Ich werde es nachliefern. Bei dem letzten Versuch war der Junior schon am Essen (natürlich nichts mit Roten Beten), da hatte ich keine Ruhe zum Anrichten und Fotografieren 😉


Rote-Bete-Pesto

für 4-6 Portionen

500 g gekochte Rote Bete (vakuumverpackt oder selbst gekocht)
200 g Feta
100 g Walnüsse (geröstet, optional)
1 Knoblauchzehe
2 EL Zitronensaft (oder nach Geschmack)
6 EL Olivenöl
1 TL Salz
1 TL Thymian (frisch oder getrocknet)
frisch gemahlener Pfeffer
1 EL Ahornsirup

Alle Zutaten in einen Mixer gegeben und pürieren.

Mittwoch, 23. Juli 2025

Im Kräuterglück: Mediterran Kochen mit Wiesenbärenklau

Das ist er: der Wiesenbärenklau. Ich gestehe, es bedurfte mehrerer Expeditionen zu meiner Lieblingswiese, bis ich den Mut für diese ersten Mahlzeit mit Wiesenbärenklau hatte. Da der Wiesenbärenklau zur Familie der Doldenblütler gehört, die schwer zu bestimmen ist, wird vor der Verwechslungsgefahr mit dem gefährlichen Riesenbärenklau gewarnt. Dieser darf auf keinen Fall berührt werden, weil der Pflanzensaft zu heftigen Verbrennungen führen kann. Deshalb Wiesenbärenklau nur sammeln, wenn man sich vorher sehr gut informiert hat und ihn absolut sicher bestimmen kann.

Der Wiesenbärenklau ist ein tolles Wildgemüse. Er wächst auf nährstoffreichen Wiesen und an Weg-, Wald- und Heckenrändern. Die Staude hat dicke, haarige, gerippte Stiele und Blätter. Am besten man sammelt die frischen Triebe ab April, dann hat er ein zartes Aroma, das an Karotten erinnert.


Wiesenbärenklau mediterran

für 2 Portionen

einige Zweige Wiesenbärenklau
2 Hände voll aromatische Wildkräuter (z.B. Dost, Gundelrebe)
alternativ: Kräuter aus dem Kräuterbeet (Oregano, Petersilie usw.)
2 rote Spitzpaprika
4 Knoblauchzehen
300 g Cocktailtomaten
100 g Butter oder Olivenöl
1 Glas Oliven ohne Stein
2 EL eingelegte Kapern
1 TL Zucker
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Balsamico-Essig

Das Wildgemüse waschen und ca. 3 Minuten blanchieren, anschließend grob hacken.

Die Kräuter ebenfalls waschen, trocken tupfen, Blätter abzupfen und beiseitestellen. 

Die Spitzpaprika waschen, entkernen und in lange Streifen schneiden. 

Die Knoblauchzehen schälen und fein hacken.
Die Tomaten waschen und halbieren.

Butter in einer Pfanne zerlassen und die Paprikastreifen darin anbraten.

Auf eine Pfannenhälfte schieben, Knoblauch, Tomaten und Kräuter auf die freie Fläche geben und bei mittlerer Hitze weich schmoren.

Währenddessen die Oliven halbieren, mit Kapern und vorbereitetem Wildgemüse hinzugeben und 2-3 Minuten mitbraten. 

Kurz vor Ende mit dem Zucker bestreuen, leicht karamellisieren lassen und locker vermischen. 

Mit Salz, Pfeffer und einigen Spritzern Balsamico-Essig abschmecken.

Dieses Gericht schmeckt auch lecker zu Feta, Halloumi und Räuchertofu.