Am Mittwoch Abend kam auf ARD die Dokumentation die „Pangasius-Lüge“, die mit erschreckenden Bildern die Dimension, Realitäten und Auswirkungen des Fischkonsums en masse, bzw. der Billigfischindustrie am Beispiel des Pangasius verdeutlicht hat. Die Bilder von Fischfarmen in Vietnam, in die Tiere gezüchtet werden, waren ekelhaft und erschreckend. Zum ersten Mal habe ich Bilder von Aquakulturen von großen Industrieunternehmen gesehen bzw. bewusst wahrgenommen, und zur Veranschaulichung solcher Missstände hilft die bildhafte Darstellung durch das Medium Film.
Dabei durften die Journalisten in der Dokumentation lediglich eine sogenannte Vorzeigefarm in Vietnam filmen, die aber schon erschreckende Anblicke geliefert hat. Die Fische wurden praktisch in Wasserbecken gestapelt gehalten. Da sich die Fische durch die extrem hohe Fischdichte unter diesen Bedingungen sehr leicht gegenseitig verletzen und sich in dem entsprechend unsauberen Wasser schnell alle möglichen Krankheiten ausbreiten, kommen vielerlei Antibiotika und Chemikalien zum Einsatz. Schwer vorstellbar, wie schlimm es dann in den Nicht-Vorzeigebecken der großen Industriebetriebe aussehen muss. Letztendlich sterben die Fische vor der Schlachtung einen langwierigen Erstickungstod, bevor die Filets anschließend unter Einsatz von Phosphaten mit Wasser aufgebläht werden, sodass sie mehr wiegen.
Dabei durften die Journalisten in der Dokumentation lediglich eine sogenannte Vorzeigefarm in Vietnam filmen, die aber schon erschreckende Anblicke geliefert hat. Die Fische wurden praktisch in Wasserbecken gestapelt gehalten. Da sich die Fische durch die extrem hohe Fischdichte unter diesen Bedingungen sehr leicht gegenseitig verletzen und sich in dem entsprechend unsauberen Wasser schnell alle möglichen Krankheiten ausbreiten, kommen vielerlei Antibiotika und Chemikalien zum Einsatz. Schwer vorstellbar, wie schlimm es dann in den Nicht-Vorzeigebecken der großen Industriebetriebe aussehen muss. Letztendlich sterben die Fische vor der Schlachtung einen langwierigen Erstickungstod, bevor die Filets anschließend unter Einsatz von Phosphaten mit Wasser aufgebläht werden, sodass sie mehr wiegen.
Ein anderer Aspekt: Auch die Herstellung von Fischmehl aus Meeresfischen zur Fütterung der Aquakulturfische wurde dargesstellt - und damit auch gezeigt, dass es eben nicht unbedingt so ist, dass Aquakulturen die Überfischung der Weltmeere stoppen, sondern in diesem Beispiel das Gegenteil der Fall ist.
So viel zu den unschönen Realitäten. Selbstverständlich wird dies auch von den Verbrauchern gesteuert, weltweit steigende Nachfrage nach Fisch zusammen mit einer sinkenden Bereitschaft, Geld dafür zu bezahlen. Auf diesen Punkt der Verbrauchermentalität „Geiz ist geil, vor allem bei Lebensmitteln“ will ich aber jetzt nicht weiter eingehen.
Um etwas zu ändern, könnten die Verbrauchen natürlich als erstes seinen Fischkonsum einschränken. Allerdings: steigende Weltbevölkerung, steigende Nachfrage nach vielen Produkten in aufstrebenden Schwellenländern.. sieht schlecht aus. Oder die Verbraucher sind bereit, mehr Geld zur Fisch auszugeben, der unter anderen Bedingungen gezüchtet wurde.
Etwas konkreter: Angenommen, das ist erfüllt, stellt sich nun die Frage, inwiefern ich als Konsument überprüfen kann, dass ich, wenn ich einen höheren Preis zahle, auch einen qualitativ hochwertigeren Fisch bekomme. Das Biosiegel mag in diesem Fall vielleicht eine Hilfe sein (es gibt auch ein paar Bio-Farmen), aber auch kein Allheilmittel.
Auch ich muss gestehen, vor nicht allzu langer Zeit ein Mal Pangasiusfilet gekauft zu haben, zwar nicht im Discounter, aber im Supermarkt an der Fischtheke. Der günstige Preis hat mich dabei überrascht, abgesehen davon fand ich, dass der Fisch nach gar nichts geschmeckt hat, Pangasius bzw. Billigfisch eben. Also stand nach der Erfahrung schon fest, dass es bei dem einen Mal bleiben wird.
Auch wenn einem nach so einer Dokumentation wie am Mittwoch der Appetit auf Fisch allgemein vergehen kann, wird es bestimmt nicht so lange dauern, bis ich mal wieder Fisch kaufe. Ich esse allerdings bewusst nicht besonders oft Fisch, dabei auch nur in Maßen und um die Qualität zu untersuchen, werde ich ab jetzt noch größere Mühen unternehmen. Das nächste Mal, wenn ich Fisch kaufe, werde ich genau fragen, wo dieser herkommt und bei Tiefkühlware etwas Recherche betreiben, nämlich genau die Liste der Inhaltsstoffe verschieden teurer Produkte untersuchen. Mal sehen, was dabei herauskommt.
Und wenn jemand hier Informationen posten will, an welchen Kriterien er sich beim Fischkauf orientiert (gilt für Fleisch und insbesondere andere, tierische Produkte auch), so sind Beiträge herzlich willkommen.
Ja, von diesen Fischfarmen habe ich auch gehört und meide daher Billigfisch à la Pangasius schon lange.
AntwortenLöschenIch esse sehr gerne Fisch, auch wenn ich ihn nicht oft selber zubereite. Aber wenn doch, kaufe ich ihn nur an der Frischetheke und niemals schon abgepackt. Man bezahlt für einen guten und frischen Fisch zwar mehr, aber das ist es mir wert. Gerade bei Fisch sind mein Mann und ich da sehr pingelig.
Liebe Grüße!
A.D.
Hab die Doku nicht gesehen, hol das aber vielleicht die Tage nochmal nach...
AntwortenLöschenHier im schönen Süddeutschland kommen bei mir jedenfalls fast nur regionale Fische frisch auf den Teller, Meeresfisch nur als TK-Ware. Und da - soviel Schleichwerbung es sein mag - oft der von followfish. Nicht überall erhältlich und in manchen Supermärkten ziemlich teuer, aber bisher hab ich da immer sehr leckeren Fisch bekommen.
Und wem das sehr wichtig ist: Da steht Bio drauf und der Fisch ist dank einem Code auf der Packung "zurückverfolgbar".
Aber zum richtigen Fischesser mutiere ich eigentlich nur im Urlaub am Meer: fangfrisch auf den Teller, auf dem Markt aus einem rießigen Fisch rausgeschnittene Filets oder gar selbst mitgefangen. Auch wenn man dann oft keine Ahnung hat, was man da eigentlich gerade isst, aber es schmeckt einfach viel, viel besser... :)
Liebe Grüße,
Ina
Das wollte ich auch gucken, habs aber irgendwie verpasst. Danke für deine kleine Zusammenfassung. Früher hab ich Pangasius gegessen, aber heute schmeckt er mir überhaupt nicht mehr, ich mag vorallem das "Fleisch" nicht. LG, Sandrina
AntwortenLöschenIch bin vor kurzem auch auf "Followfish" aufmerksam geworden und werde jetzt nur noch den kaufen - es sei denn ich bekomme eine selbst geangelte Forelle von meinem Onkel o.ä. Die Pangasius-Lüge habe ich mir zwar (bewusst) nicht angesehen aber die dort gezeigten Umstände sind mir schon länger bekannt und ich mag das auch nicht unterstützen, "arme" Studentin hin oder her.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Lilly
Sehr interessant, und vielen Dank für den Tipp mit dem Followfish. War gerade auf der Webseite und der Geschäftsansatz klingt in der Tat gut. Werde ich mir bald genauer anschauen bzw. austesten. Und das würde ich auch nicht unbedingt als Schleichwerbung bezeichnen, sondern als neutralen Ratschlag, und sowas ist viel mehr wert.
AntwortenLöschenHallo zusammen,
AntwortenLöschenich muss gestehen ausschließlich Pangasius-Fisch zu kaufen. Im Großmarkt. 10 Kilo auf einen Schlag (reicht dann für drei Monate in unserer Familie). Ich war mir allerdings nie bewusst, was den Fischen zugemutet wird, um diesen Preis zu rechtfertigen, den ich doch eher als Großhandelsspanne gesehen hab. In Zukunft werde wohl auch ich mich nach Alternativen umsehen ...
Danke für diesen Beitrag!
- Marie
@ Marie: Ich bedanke mich auch bei den Produzenten des Films... war übrigens heute auch schon auf deinem Blog. Als begeisterte Leserin werde ich da auch öfter vorbeischauen!
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