Montag, 28. Januar 2013

Poulet au citron

Dass ich Rezepte grundsätzlich erstmal nur bis zum Ende der Zutatenliste lese, wurde mir schon öfter zum Verhängnis. Der ein oder andere Plan wurde durchkreuzt, wenn ich in den Startlöchern zum Kochen, alle Zutaten bereit gestellt, im Flusstext eines Rezeptes auf ein Mal Sätze wie "über Nacht in Wasser einweichen" oder "mindestens 4 Stunden im Kühlschrank fest werden lassen" erblickte. Aber auch die Aussage "mindestens eine Stunde ruhen lassen" kann mich ziemlich aus der Bahn werfen, wenn das Hungergefühl zu Kochbeginn schon sehr ausgeprägt ist - da ist dann von einer sehr langen Stunde die Rede.


Die obige Einleitung erklärt auch die lange Zeitspanne, die von der Idee "Poulet au citron" bis zum Essen auf meinem Teller vergangen ist. Das besagte Gericht wird nämlich gerne mit einer konfierten Zitrone verfeinert: einer in einer Salzlake am besten über mehrere Wochen eingelegte Zitrone ... mein erster Versuch dafür ging schief, dann mehrere Wochen warten ... So wurde dann nichts aus meinem ursprünglichen Gedankenblitz irgendwann letzten Sommer, das Poulet au citron am folgenden Wochenende zu kochen.

Der confierten Zitrone wird nach der Historie ein extra Beitrag gewidmet, jetzt erst mal zum Poulet, welches dann nach langer Zeit doch noch erfolgreich gekocht und mit großem Genuss verzehrt wurde. Die Marinade/Sauce zum Hähnchen aus Zitrone, Oliven, Petersilie und Gewürzen wie Safran sowie der marokkanischen Gewürzmischung Ras el Hanout (ich habe mit Gewürzen nach der Anleitung gewürzt, Mengen Pi mal Auge)  kann zurecht als wahres Geschmackserlebnis bezeichnet werden, das mich begeistert zurückgelassen hat. Kurz gefasst ein frischer, sauer-salziger Geschmack mit arabischem Gewürzeinfluss. 


Das Rezept habe ich von der Globus-Seite. Anstatt roten Oliven habe ich schwarze genommen, und die finde ich farblich sogar schöner. Sonst habe ich bis auf die Verarbeitung des Safrans keine nennenswerten Änderungen am Rezept vorgenommen, und kann es definitiv so empfehlen. Nur ich versteh nicht so ganz, dass überall tatkräftig Safranfäden in die Kochtöpfe geworfen werden ???  So wie ich es aus meiner Lektion in der persischen Küche kenne, werden die Safranfäden zunächst mit einem Mörser zu Pulver zerstossen (oder einfacher: Pulver gekauft). Das Gewürz in Pulverform wird dann mit etwas Flüssigkeit wie Öl oder Wasser vermengt, und dann erst mit der Sauce / dem Reis / dem Couscous etc. vermischt. Erst dadurch entfaltet sich meines Wissens nach der Geschmack von Safran richtig. Das gleiche gilt für die Farbe.

Als Beilage  bzw. Grundlage zum Poulet au citron dazu passt Couscous sehr gut, oder alternativ etwas Brot, würde ich sagen. Und der auf der Seite vom Globus empfohlene Wein ist sicher auch nicht übel. Aber einfach so schmeckt's auch!

4 Kommentare:

  1. Das Rezept sieht sehr köstlich aus!
    Ich warte schon auf meine gereiften Zitronen, damit ich welche in Salz einlegen kann. Für das Rezept müssen es die abgeriebenen Schalen in Meersalz tun, denn nachkochen werde ich das.
    Ja mit den Safranfäden: Ich habe jetzt einen Händler der nur Fäden, echten spanischen, anbietet und ich habe festgestellt, dass dieses Aroma und die Dosierung mir besser gefällt. Die Fäden weiche ich vorher ein und gebe sie dann mit zum Essen. Liebe Grüße Ingrid

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    1. Danke für deinen Kommentar, Ingrid. Ist gut zu wissen, dass du bewusst die (eingeweichten) Fäden verwendest.

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  2. Ich habe deinen Blog zwar heute erst entdeckt, aber er ist schon einer meiner absoluten Lieblinge!
    Sehr schöne Rezepte und ein seeehr hübsches Blog-Layout.
    Eine Frage, warum verwendest du nicht die eingelegten Salzzitronen die es in jedem Asia Supermarkt zu kaufen gibt? Ich hab sie schon mehrmals verwendet und finde sie sehr lecker! Du nicht?
    Liebe Grüße aus Wien, Charlotte

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    1. Hallo Charlotte,
      das ist ja mal ein besonders nettes Kompliment, vielen Dank, das freut mich wirklich sehr!
      Echt, im Asia-Supermarkt gibt es Salzzitronen? Dann werde ich meinem Supermarkt um die Ecke ganz bald mal einen Besuch abstatten und danach Ausschau halten. Vielen Dank für den Tipp!
      Grüsse nach Wien (ist ja lustig, genau heute habe ich grünes Licht bei der Arbeit bekommen, um einen Wien Trip zu planen. Bin mir jetzt schon sicher, dass ich die Stadt wunderschön finden werde),
      Sarah

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