Montag, 27. April 2015

Wieder da von der Pilgerreise

Nach einer genau achtwöchigen Pilgerreise durch Frankreich und Spanien bin ich nun wieder da und melde mich hiermit offiziell zurück. Vielen lieben Dank für eure guten Reisewünsche - aufgrund eurer netten Worte und des Interesses erstelle ich diesen Beitrag zu meiner Reise mit ein paar Impressionen. Ich bin entlang der JAKOBSWEGE nach Santiago de Compostela gepilgert.
Gestartet bin ich mitten in Frankreich, in Le Puy en Velay. Entlang der Via Podiensis bin ich bis zu den Pyrenäen marschiert, nach St. Jean Pied de Port. In Frankreich als Land habe ich mich sofort wieder verliebt und Frankreich ist ab jetzt offiziell mein Traumland. Ich habe wunderschöne Naturlandschaften gesehen, anfangs ging's etwas abenteuerlich durch die verschneite Aubrac-Hochebene, dann im Tal durch wunderschöne, landwirtschaftlich geprägte Naturlandschaften und am Schluss Richtung Baskenland. Dadurch, dass ich überall die erste Pilgerin der Saison war, haben sich meine Gastgeber in Herbergen und Zimmern rührend um mich gekümmert. Und mich auch wunderbar bekocht. Die Boulangeries mit frischem Baguette, marchés mit regionalen Produkten und der Käse haben ihr Übriges für meine Begeisterung "pour la France" getan. Und die französische Sprache einen Monat lang zu sprechen hat mir auch enorme Freude bereitet.
In St. Jean Pied de Port angekommen, wo der populärste Pilgerweg startet, der Camino Francés (nach der Überquerung der Pyrenäen ist man in Spanien), war ich zunächst ziemlich geschockt: aus der Einsamkeit kommend war ich völlig überfordert mit den Pilgermassen, die ich erblickte. Die Zeichen von Pauschaltourismus und Massenabfertigung durch die Pilgerströme haben mir auch gar nicht getaugt .... weshalb ich diesen Weg auch niemand empfehlen würde (im Hochsommer soll alles noch schlimmer sein, mir sagten alle, dass noch nicht viel los sei) - es gibt so viele alternative Pilgerwege. Die Landschaft ist aber auch wunderschön und auf dieser Wegstrecke hatte ich ganz enorm tolle, gar magische Begegnungen, was mich schließlich besänftigt hat.
Dennoch entschied ich mich, ab León mit dem Bus nach Oviedo zu fahren, um zum Abschluss den Camino Primitivo zu gehen, einen etwas weniger belebten Weg. Mich haben traumhafte, grüne Landschaften in Nordspanien (Asturien und Galizien) erwartet und das Pilgerklima, das ich suchte. Dankbar, glücklich, gesund, gereift, enspannt und auch etwas müde marschierte ich vor einer Woche in Santiago de Compostela ein.

Im Anschluss findet ihr ein paar Bilder zur Reise. Das einfache, naturnahe, puristische und ehrliche Pilgerleben hat mir sehr zugesagt. Nach 2 Monaten und über 1500 km zu Fuß sehne ich mich nach den ganz einfachen Dingen des normalen Lebens, wie zum Beispiel dem eigenen Bett, sauberen Sanitäranlagen, Joggen zu gehen, und ganz wichtig, auch der Möglichkeit, mir selbst mein Essen nach meinen Vorstellungen zu kochen. Sprich, bald folgen hier wieder themenrelevante Beiträge für einen Food Blog mit Rezepten!


Via Podiensis - von Le Puy en Velay aus in die Aubrac-Hochebene im Winter





Wieder im Tal - ohne Schnee bis zu den Pyrenäen, und manchmal Sonne


Die Anfänge des Camino Francés von St. Jean Pied de Port aus ... mehrere Pilger sind unterwegs



Puente de la Reina

Nach Navarra die Rioja-Gegend - wunderschön, leider nur 2 Tagesetappen lang



in der Meseta (Hochebene)



auf dem Camino Primitivo in Asturien



geschrieben wurde auf dem Weg von Hand anstatt am Computer ( Tagebücher voll)


Wälder in Galizien

Ankunft einer dankbaren, glücklichen und entspannten Pilgerin vor der Kathedrale in Santiago de Compostela

16 Kommentare:

  1. Was für tolle Bilder! Hut ab - das ist eines der Dinge, die ich iiiirgendwann im Leben auch mal machen möchte. Aber zwischen mal wollen und durchziehen sind bekanntermaßen Welten ;)

    Liebe Grüße, Sabrina

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    1. Man kann auch nicht immer alles gleich machen ... aber in diesem Fall war der Beitrag ja interessant für dich. Mir geht es so, wenn ich von anderen lese/höre, dass sie was getan haben, das ich auch mal machen will, dann wird es ein Stück präsenter, und irgendwann mache ich es vielleicht mal selbst.

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    1. Das freut mich sehr, dass du mich gleich wieder liest!

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  3. hallo sarah
    willkommen zurück und vielen dank für deinen kommentar unter deinem vorherigen post, so habe ich mit freuden deinen bericht entdeckt und mich über diesen und deine tollen bilder gefreut!
    ich finde es sehr mutig, daß du dich auf diese reise begeben hast (alleine) und hoffe, daß du mit deiner reise dein "ziel" erreicht hast :-)
    liebe grüße,
    sandra

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    1. ja, ich habe wirklich das Gefühl, am Ziel dieser Reise angekommen zu sein, und auch für mich persönlich für die Zukunft wirklich klare Erkenntnisse und Botschaften mitzunehmen. Bin so glücklich, dass ich mir das Geschenk dieser Reise gemacht habe.

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  4. Gratulation zu Deiner Entscheidung und super, dass Du das so für Dich genießen konntest. Ich glaube auch, dass einen das wieder "runter" bringt, man braucht so wenig, und Purismus und das einfache Leben tun der Seele gut.

    Danke fürs virtuelle Mitnehmen und die schönen Fotos!

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    1. Danke, Barbara. Diesem einfachen, naturnahen Leben würde ich mich im Grunde von nun auch auch im Alltag gerne annähern, auch wenn es nicht das gleiche ist wie das Pilgerleben. Aber ich bin gespannt!

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  5. Liebe Sarah,

    willkommen zurück!
    Wirklich schön, dich zu wieder zu lesen.
    Ich kann mich Sandra nur anschließe, sehr mutig, dass du alleine losgepilgert bist. Bewundernswert! Für mich ist das ja auch ein kleiner Traum, seit ich (jaja!) "Ich bin dann mal weg" gelesen habe. Dooferweise find ich wandern doof. ;-)
    Die Bilder sind der Wahnsinn, ich bekomme direkt Fernweh!

    Ich freue mich, wieder von dir zu lesen!

    Liebe Grüße
    Melissa

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    1. Der Mut, wenn man so will, wurde mehr als belohnt. Mir wurde durch meinen Sonderstatus als erste Pilgerin, die alleine unterwegs ist, so manche Sonderbehandlung geschenkt!
      Das Buch hat viele Deutsche motiviert, auf den Weg zu gehen.
      Ich fand wandern und die Berge auch doof bis or kurzem, aber nach 2 Jahren in der Schweiz habe ich mich auf ein Mal in die Berge verliebt und das Gesamtpaket Bewegung an der Natur zu schätzen gelernt (am liebsten Joggen, aber auch Wandern und Radfahren). Kann noch kommen bei dir :-)

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  6. Auch von mir ein herzliches: Willkommen zurück!
    Wunderschöne Bilder und so wie es sich liest war es auch ein wunderbares Erlebnis :) Toll, dass du den Mut dazu hattest, es möglich gemacht hast und so genießen konntest.
    Ich freu mich drauf, wieder von dir zu lesen!
    Liebe Grüße,
    Carla

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    1. Danke Carla, ich freu mich auch, wieder in deinem bzw. in euren Blogs zu lesen.

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  7. Schön das du wieder zurück bist=) Das klingt nach einer ganz wunderbaren Erfahrung, die ganze Eindrücke müssen jetzt sicher erstmal in Ruhe verarbeitet werden. Ein toller Bericht und schöne Bilder!
    Liebe Grüsse,
    Krisi

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    1. Danke. Und das stimmt mit dem langsamen Verarbeiten, ich versuche, das bewusst zu tun.

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  8. Hallo liebe Sarah,

    ich hinke leider etwas hinterher und hab jetzt erst gemerkt, dass Du wieder da bist - aber umso mehr freue ich mich darüber, wieder hier von Dir zu lesen :-) Bei den Bildern bekomme ich auch direkt Fernweh und ich bin schon gespannt darauf, hier hoffentlich noch ein bisschen was von den Eindrücken, Erfahrungen und Erkenntnissen während Deiner Reise zu lesen.

    Aber jetzt erst mal gutes Wieder-Zuhause-Einleben und viel Spaß beim Genießen der Möglichkeiten einer gut ausgestatteten Küche ;-)

    Viele Grüße,
    Kirsten

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    1. Hallo Kirsten,
      ja wir hören ab jetzt wieder voneinander über unsere Blogs - wenn auch sporadisch :-)

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