Dienstag, 24. März 2020

Laugen-Igel

Ich liebe Laugengebäck. Es ist die einzige Sache, die ich kulinarisch im Ausland vermisst habe. Zum Glück gibt es hier in Baden-Württemberg so gute Laugensachen beim Bäcker! 

Lange habe ich mich nicht getraut, selbst mit Lauge zu arbeiten. Ich hatte zu viel Respekt vor der ätzenden Flüssigkeit. Im letzten Jahr habe ich mit meinem Brotbäcker zum ersten Mal Brezeln gebacken, nachdem er mir lange von seinen selbstgemachten Vollkornbrezeln vorgeschwärmt hat (Rezept folgt). Meine Eltern backen seit Jahren ihre legendären  Laugen-Mäuse zu fast allen Familienfesten, die oft besser ankommen als Kuchen. Die Tierart ist mittlerweile variabel: Da ich in Igelsberg wohne, haben sie zur Eröffnung meiner Lodge einen Igel-Berg für Igelsberg gebacken (sieh Bild unten). Das muss viel Arbeit gewesen sein .... das ist mir beim Backen meiner ersten eigenen Laugenmäuse mit meinem Vater am Sonntag klar geworden. Aber es hat sich gelohnt, die Igel sind so süß geworden. Jeder Igel hatte einen anderen Blick und ich konnte mir ihre Gesichter ewig anschauen. 


Vor dem Backen mit Lauge habe ich immer noch Respekt, aber wenn man konzentriert ist, ist es absolut machbar und nicht automatisch hochgefährlich (Eigenes Backen trotzdem auf eigene Gefahr!). Die Brezeln habe ich immer nur mit verdünnter Lauge (Verhältnis 1:10) bestrichen, was ich ausreichend fand. Mein Vater hat die Igel in einen Topf mit verdünnter Lauge getaucht. Ich werde weiter ausprobieren, welche Methode ich am besten finde ...

Der Igel-Berg:



Anstatt der Igel kann man auch andere Formen herstellen oder Mäuse machen. Auf Facebook hat mein Vater eine Fotoanleitung für Mäuse bereitgestellt.


Laugengebäck

1100 g Mehl (Type 550)
80 g Butter
20 g Salz
1,5 Würfel Hefe
600 ml Wasser (kalt)
ca. 50 Kürbiskerne
Lauge (im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt)

für 2-3 Bleche

Die Zutaten in eine Schüssel geben (die Hefe dabei einbröseln) und 10 Minuten kneten. Die Schüssel mit einem Geschirrtuch bedecken und an einem warmen Ort circa 30 Minuten gehen lassen.
Den Teig in 60-Gramm-Stücke teilen. Diese Stücke mit den Handflächen zu ca. 10 cm langen Rollen formen. Die Teigstücke nun so formen, dass es vorne eine Spitze gibt (soll den Mund des Igels darstellen). Weitere 30 Minuten mit einem Geschirrtuch bedeckt (besser mit einem Geschirrtuch und Folie darüber, dass der Teig nicht austrocknet) ruhen lassen. 
Den Ofen auf 220°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
Die Teigstücke nun in die Lauge tauchen oder mit der Lauge bestreichen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen. Zwei Kürbiskerne für die Augen in das Gesicht in den Teig stecken. Und nun mit einer Schere den Teig mehrmals einschneiden, sodass ein gezacktes Muster entsteht. Die Schere immer wieder in ein Glas mit kaltes Wasser tauchen.
Das Blech nach dem Einschneiden der Zacken sofort in den Ofen schieben und alles für ca. 20-25 Minuten backen. Nach der Hälfte der Backzeit die Temperatur evtl. auf 200 °C reduzieren. Für das nächste Blech die Temperatur wieder hochdrehen. 

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