Freitag, 28. Dezember 2018

Best of 2018

Mittlerweile ist das 8. Jahr meines Food Blogs fast vorbei. Zeit für den kulinarischen Jahresrückblick auf dieser Seite. Diesen schreibe ich genauso motiviert, wie ich 2018 gebloggt habe. Im Schnitt gab es pro Woche trotz vielen anderen Beschäftigungen doch einen neuen Blogeintrag mit Rezept, auch dank meiner Mama, die mich weiterhin beim Bloggen unterstützt und den ein oder anderen Beitrag geliefert hat. 

Meine Motivation am Ausprobieren neuer Rezepte ist ungebremst. Dies mag daran liegen, dass ich durch meine vielen Hausgäste in der Black Forest Lodge immer Abnehmer für Selbstgebackenes und somit immer einen Anlass zum Werkeln in der Küche hatte. Das Kochen im privaten Rahmen ganz in Ruhe am Abend bedeutet für mich nach wie vor Entspannung und viel Lebensqualität. Zudem wird mir immer mehr bewusst, wie viel ich durch das Bloggen, und dadurch dass ich viel recherchiert und auf anderen Blogs gelesen habe, selbst gelernt habe. Ohne den Blog hätte ich nie so viel ausprobiert und tolle Rezepte auch oft nicht so genau aufgeschrieben. Daher bedeutet mir der Blog als Rezepteschatz auch immer mehr.

Einzig schade finde ich, dass die Klicks auf den Blog zwar tendenziell mehr und nicht weniger werden, aber die meisten Besucher durch Pinterest kommen, was relativ anonym ist. Früher wurde auf meinem Blog noch mehr kommentiert. Und leider sind auch einige Blogger, deren Blogs ich so gerne gelesen habe, nicht mehr so aktiv wie früher oder haben ganz aufgehört. Ich würde mir wieder mehr Interaktion auf dem Blog selbst wünschen (ich habe mir allerdings sagen lassen, dass es generell eine Bewegung der Interaktion weg von Blogs und hin zu Social Media gibt). 
Eine To-Cook bzw. To-Bake-Liste gibt es auch für das kommende Jahr. So will ich unbedingt einmal so eine kunstvolle Quiche backen, bei der das Gemüse so spiralförmig angeordnet wird. Und das indische Gericht Palak Paneer mit Spinat will ich auch einmal kochen (schon seit mindestens 5 Jahren will ich das). Und Spätzle will ich auch selbermachen, um ein typisch deutsches Gericht für meine internationalen Gäste in Petto zu haben. Nun aber erst einmal der Jahresrückblick.

Wenn jemand die Vorlage nutzen will, über seine kulinarischen Highlights 2018 zu berichten, dann kann er das natürlich gerne tun, und ich fände es sehr interessant, dies zu lesen.


Das Geschmackshighlight:
Das war der vientamesische Gemüsepfannkuchen nach Ottolenghi, den es bereits Anfang Januar zum ersten Mal, aber nicht zum letzten Mal, gab. Exotisch und besonders. Der Pfannkuchen ist aus Reismehl mit Kurkuma und Kokosmilch. Der Dipp mit Sojasauce, Chili, Ingwer, Knoblauch, Limette klingt sehr typisch asiatisch und hat sich auch bei diesem Rezept sehr gut gemacht. Und dann kommt noch viel leckeres, geraspeltes Gemüse in den Pfannkuchen hinein. Geschmacklich und optisch top!


Die kulinarische Neuentdeckung:
Hm ... es klingt nicht besonders ausgefallen, ist für 2018 aber der gute, alte Blumenkohl. Bisher habe ich ihn zwar gegessen, wenn er irgendwo drin war, aber nie so besonders gemocht. Das hat sich dieses Jahr geändert. Ganz toll fand ich diesen Blumenkohlsalat, Blumenkohl (anstatt Kartoffeln) zu Eiern in Senfsauce nach diesem Rezept. Und dieses Curry war auch nicht übel.
Der milde Blauschimmelkäse aus Frankreich namens Fourme d'Ambert ist auch noch zu nennen. Diesen kannte ich bis vor Kurzem noch nicht. Beim ersten Probieren war ich begeistert.

Am meisten wiederholt:
Da mein Gemüsegarten in dieser Saison leider kaum etwas anderes als Giersch hergegeben hat, wurde aus der Not eine Tugend gemacht: es gab ganz oft Giersch-Pesto mit Pasta zum Abendessen, welches auch viele Gäste begeistert hat.

Die grösste Sauerei in der Küche:
siehe grösste Enttäuschung

Grösste Überraschung:
Das war definitiv der Baumkuchen. Nachdem ich mich in der Vergangenheit einmal erfolglos Baumkuchenspitzen versucht habe, war ich etwas nervös, bevor ich mich Anfang Dezember wieder an einen Baumkuchen gewagt habe. Wie sich herausgestellt hat völlig grundlos. Denn das Experiment hat dieses Mal geklappt, und zwar nach folgendem, selbst zusammengestellten Rezept.


Grösste Enttäuschung:
Im Herbst versuchte ich ein Chutney mit Butternut-Kürbis. Leider brannte es mir lang vor Ende der angegebenen Kochzeit in der Pfanne an. Das war sehr schade, denn die Zubereitung war recht aufwendig und wie es bei Marmeladen, Chutney's etc. normal ist, klebt danach auch die ganze Küche. Na ja, die allermeisten Dinge, die ich ausprobiert habe, sind ja ganz toll geworden, da kann man sowas schon mal verkraften.
Ach ja, und obwohl ich in der Vergangenheit schon einmal frische Mayonnaise mit Eigelb und Öl zubereitet habe, wollte es dieses Jahr einfach nicht klappen. Ich weiß nicht, was los war. Vielleicht wage ich mich 2019 nochmal ran.

Das schönste Foto:
Bei der Betrachtung dieser Zitronen-Mousse kommen sommerliche Gefühle auf. Das Rezept und Bild des Desserts sind von meiner Mama.


Das schlimmste Foto:
Immer diese in der Dämmerung geschossenen Bilder. Es war ein so leckeres Rezept, nur leider sehen die Tomaten mit mariniertem Büffelmozzarella auf dem Bild nicht so lecker aus, wie sie wirklich waren.

Hat die meisten Nerven gekostet:
Da fällt mir sofort das superleckere Mandel-Mousse mit Feigensauce ein, welches ich als Dessert zur Hochzeit meines Bruders zubereitet habe. Das Rezept selbst habe ich mir erst kurz vor der Zubereitung durchgelesen. Der erste Gedanke: "oh je, hätte ich das mal früher gemacht". Aufkochen, ziehen lassen, gelieren, aufkochen, ziehen lassen .... puh, ziemlich aufwendig.
Das Zubereiten war ebenso recht fordernd (meine Mama, welche sich nebenbei auf dem Sofa ausruhen wollte, konnte sich nicht so ganz entspannen, da sie aus meiner Nähe ständig "oh je", "ach du meine Güte" hörte, sowie ein Klirren und Krachen. Aber letztendlich ging dann alles gut ... die Herausforderung hat geklappt und war auch sehr spannend.


Der grösste Lerneffekt:
Viel gelernt habe ich, als wir zusammen ein altes Familienrezept dokumentiert haben. Es handelt sich um Wuchteln, ein Hefegebäck, das man frisch aus dem Ofen mit Vanillesauce genießen kann. Man lässt den Teig mehrmals für einige Minuten gehen, und er wird im Ergebnis wahnsinnig fluffig und locker. Das fand ich sehr interessant.

Am beliebtesten bei anderen:

In den letzten Jahren hat sich so gut wie gar nichts getan, was die am häufigsten angeklickten Beiträge angeht. So habe ich auch in diesem Jahr keine großen Änderungen erwartet. Und mich damit schwer getäuscht. Es war sehr spannend zu sehen, wie die Apfel-Wein-Torte zum beliebtesten Rezept wurde. Und zwar, weil die Torte auf Pinterest die Runde macht! Über diese Plattform kommen derzeit die allermeisten Besucher auf meinen Blog. Der Baumkuchen schaffte es auch auf Anhieb in die Liste der beliebtesten Rezept. In diesem Fall dank der Kochseite Heimgourmet, welche über Facebook und andere Social-Media-Kanäle auf das Rezept aufmerksam gemacht hat.

Ich wünsche allen Lesern einen guten Rutsch und bis ganz bald in 2019!

Dienstag, 18. Dezember 2018

Curry mit Blumenkohl, Kartoffeln und Meerrettich

Bei dem Originalrezept für dieses Curry (welches leider nicht mehr im Internet steht) ist der Meerrettich für die Schärfe ausschlaggebend. Da ich diesen beim Einkaufen nicht gefunden habe, nahm ich einfach normalen Rettich mit. Ganz schlecht, wie ich mir sagen lassen musste. Rettich und Meerrettich sind nicht vergleichbar. Nun gut, wir haben uns dann mit Sahnemeerrettich aus dem Glas beholfen und den unter das Curry gemischt. Das hat dann auch so gut geschmeckt, dass man das genau so wieder machen könnte. Alternativ halte ich das nächste Mal nach dem richtigen Rettich Ausschau. Ich will das Curry auf jeden Fall wieder machen. Ein wenig Schärfe passt auf jeden Fall. Sonst fand ich dieses Curry schön, weil es durch den Blumenkohl und die Kartoffeln schön sättigend ist, man braucht also nicht unbedingt Reis als Beilage.


Curry mit Blumenkohl, Kartoffeln und Meerrettich

für 2 Portionen

1/2 rote Chilischote
1 Zwiebel
300 g Blumenkohl
300 g Kartoffeln
1 EL Kokosöl
250 ml Gemüsebrühe
100 ml Sahne
2 EL Currypulver
1 EL Reisessig
2 EL Sahnemeerrettich (oder frischer Meerrettich)
Salz
Pfeffer
frische, gehackte Petersilie
30 g gehackte Cashews
evtl. frischer Meerrettich

Die Zwiebel schälen und fein hacken. Die Chilischote waschen, entkernen und in dünne Ringe schneiden. Den Blumenkohl waschen und in kleine Röschen schneiden. Die Kartoffeln schälen und Würfeln.
In einer Pfanne das Kokosöl erhitzen, zunächst für ca. 3 Minuten die Chili- und Zwiebelstücke darin anbraten. Dann Die Kartoffeln und den Blumenkohl dazugeben, für ein paar weitere Minuten mit anbraten. Brühe und Sahne dazugießen, alles ein Mal aufkochen lassen und dann 15 Minuten leicht bei geschlossenem Pfannendeckel köcheln lassen. Currypulver, Reisessig und Sahnemeerrettich dazugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit der gehackten Petersilie und den Cashewkernen garnieren.
Anstatt Sahnemeerrettich aus dem Glas kann auch frischer, geriebener Meerrettich verwendet werden, mit dem das Curry garniert wird. Oder man garniert das Curry noch mit normalem, geriebenen Rettich.

Mittwoch, 12. Dezember 2018

Gar nicht so schwer: ein Rezept für Baumkuchen


Beginnen wir mit ein wenig Geschichte. Denn Baumkuchen ist ein sehr geschichtsträchtiger Kuchen. Traditionell wird er an einem Spieß über offenem Feuer gebacken, ähnlich wie Stockbrot, daher auch oft die längliche, runde Form des Kuchens mit Loch in der Mitte. Man darf annehmen, dass diese Backtradition seit Jahrhunderten so besteht, ob mit oder ohne den Namen "Baumkuchen". Rezepte mit genau diesem Namen gibt es seit dem 17. Jahrhundert. Der Name rührt daher, dass die verschiedenen, nach einander gebackenen Schichten an die Jahresringe eines Baumes erinnern.

Populär wurde der Kuchen, nachdem der König Friedrich Wilhelm IV. im Jahre 1841 den Kurfürsten in Salzwedel besuchte und so begeistert von dem Gebäck war, dass er davon etwas für seine Gattin mit nach Hause nehmen wollte. Seither ist Salzwedel für den Baumkuchen bekannt, welcher auch als "König der Kuchen" bezeichnet wird. Diesen Titel finde ich persönlich gerechtfertigt.

So .... nun zur Herstellung. Der Kuchen scheint mehr Konditoreien hergestellt zu werden als er daheim von Hobbybäckern gebacken wird. So viele Rezepte habe ich bei meinen Recherchen auch gar nicht gefunden. Nachdem ich einmal einen missglückten Versuch für weihnachtliche Baumkuchenspitzen unternommen habe, wagte ich mich letzte Woche mit großem Respekt an das Projekt Baumkuchen. Nochmals versuchen wollte ich es aber unbedingt, da ich Baumkuchen so sehr liebe. Und der Food Blogger und Hobbybäcker gibt sich für gewöhnlich ja nicht mit Gekauftem zufrieden, sondern will alles selbst ausprobieren, wenn irgendwie möglich.

Aus verschiedenen Rezepten habe ich dann mein eigenes zusammengestellt. Mit Marzipan. Mit Aprikosenkonfitüre. Und mit Schokoladenglasur. Aber ohne drei Teige und drei Tage Aufwand. Nachdem ich mir mein Rezept parat gelegt hatte, fing ich mutig mit dem Backen an. Schon nach wenigen nacheinander gebackenen Teigschichten war ich beruhigt, der Teig und auch das Rezept schienen aufzugehen! Rein optisch hat mich das Ergebnis auch überzeugt, es sind sehr gleichmäßige Ringe entstanden. Und wahnsinnig lecker hat der Kuchen auch geschmeckt. Ich bin begeistert.

So aufwendig ist die Sache übrigens nicht. Klar, man muss alle zwei Minuten eine neue Teigschicht neu backen und sollte sich in der Zwischenzeit nicht aus der Küche entfernen, sondern den Kuchen im Auge behalten. Aber ein paar Töpfe kann man während der Backzeit spülen und bei 10 bis 15 Teigschichten dauert der Backvorgang auch nicht allzu lange. Fazit: Baumkuchen selbst zu machen lohnt sich auf jeden Fall. 


Baumkuchen

für eine Springform mit 24 cm Durchmesser

200 g Butter, weich
125 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
8 Eier
1 Prise Salz
ein paar Tropfen Bittermandelaroma
100 g Mehl
100 g Speisestärke
1 TL Backpulver
150 g Marzipan
150 ml Milch
75 g Aprikosenkonfitüre
200 g Vollmilchkuvertüre
2 EL Kokosöl oder Sahne (optional)

Den Ofen auf 230°C (bei mir Umluft mit Grillfunktion) vorheizen.

Die Butter mit dem (Vanille-)Zucker schaumig schlagen. Die Eier trennen. Das Eiweiß mit dem Salz steif schlagen. Die Eigelbe zur Butter-Zucker-Mischung hinzufügen und gut verrühren. Dann Bittermandelaroma, Mehl, Speisestärke und Backpulver unter den Teig rühren.

Das Marzipan in Stücke schneiden und zusammen mit der Milch in einem Topf bei mittlerer Herdtemperatur erhitzen. Dabei öfter umrühren, solange bis das Marzipan geschmolzen ist. Die Marzipan-Milch-Mischung unter den Teig rühren. Dann das geschlagene Eiweiß vorsichtig unter den Teig heben.

Nun kann mit dem  Backen des Kuchens begonnen werden. Den Boden einer Springform einfetten. Eine Schöpfkelle voll Teig (wie für einen Crêpe) in die Form füllen. Die Form für 2 Minuten in den Ofen schieben, bis der Teig leicht braun ist (je nach Ofen und Temperatur kann es auch 3 Minuten dauern, aber man sollte den Teig wirklich im Auge behalten, da es schnell geht, bis er zu dunkel wird). Dann die nächste Schöpfkelle Teig gleichmäßig auf der ersten Teigschicht verteilen, sodass die ganze Fläche bedeckt ist. Wieder in den Ofen schieben und für 2 Minuten backen. So verfahren, bis der Teig aufgebraucht ist.

Den Kuchen abkühlen lassen. Die Aprikosenkonfitüre in einem Topf bei mittlerer Herdtemperatur schmelzen und den abgekühlten Kuchen damit bestreichen. Wenn die Konfitürenschicht wiederum vollständig abgekühlt ist, die Kuvertüre mit dem Kokosöl / der Sahne schmelzen und den Kuchen zum Schluss inklusive Rand damit bestreichen. Das Kokosöl bzw. die Sahne kann man unterrühren, dass die Kuvertüre geschmeidiger wird und beim Schneiden des Kuchens nicht bricht.


Dieses Rezept ist in meinem Kochbuch "Die besten Rezepte aus der Black Forest Lodge - Internationale vegetarische Küche im Schwarzwald" enthalten. Mehr Infos zum Buch und zur Bestellung gibt es hier.

Freitag, 7. Dezember 2018

Selbstgemachte Tagliatelle mit Maronen, Kürbis, Salbei und Roquefort


Als erste sollte ich zugeben, dass ich bei diesem Gericht habe ich weder bei der Zubereitung geholfen noch fotografiert habe. Aber ich habe bei allem zugeschaut... und die Idee geliefert. Und sogar den Salbei aus meinem Gemüsegarten mitgebracht, fällt mir gerade ein. Also doch ein wenig geholfen. 

In der vergangenen Woche habe ich nämlich mit meinem Freund meinen Bruder und seine Frau besucht. Die beiden haben eine Nudelmaschine daheim, und so habe ich mir wie die meisten ihrer Gäste selbstgemachte Nudeln zum Abendessen gewünscht. Die frischen Tagliatelle waren äußerst lecker, und mit den im Ofen gegarten Kürbisscheiben und Maroni war das Essen der Hammer. Walnüsse, Salbei und der Roquefort haben auch super gepasst. Das werde ich nächsten Herbst sicher wieder machen, wenn auch ohne ganz frische Tagliatelle.

Das Rezept habe ich bei Maja gefunden. Vielen Dank, Maja, wir waren alle begeistert von unserem Essen!